Im Jahr 2020 hat der Kultur- und Kreativsektor in Deutschland einem Medienbericht zufolge wegen der Corona-Pandemie Umsatzeinbußen von 22,4 Milliarden Euro hinnehmen müssen. Dabei habe die Kulturwirtschaft (minus 19 Prozent) dreimal höhere Verluste erlitten als die Kreativwirtschaft (minus sechs Prozent), wie aus einem aktuellen Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages hervorgeht, das dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Sonntagsausgaben) vorlag.
„Am gravierendsten waren die Teilmärkte Filmwirtschaft, Darstellende Kunst und Kunstmarkt betroffen, die auf das Umsatzniveau von vor 17 Jahren zurückgefallen sind“, heißt es demnach in dem Gutachten.
Der Vorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Dietmar Bartsch, kritisierte angesichts der Zahlen das Corona-Krisenmanagement der Bundesregierung. „Kultur ist nach 16 Monaten ein blinder Fleck in der Pandemiebekämpfung“, sagte er dem RND. „In der Prioritätenliste der Bundesregierung tauchten das kulturelle Leben und die Veranstaltungsbranche nicht auf. Trotz der Hilfen stehen viele vor einem Scherbenhaufen.“ Künftig brauche es eine bessere soziale Absicherung der Kulturschaffenden, um die Branche krisenfest zu machen, forderte Bartsch.
Insgesamt sind laut dem Gutachten 260.000 Unternehmen und über 1,8 Millionen Erwerbstätige im Kultur- und Kreativsektor tätig.