Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, hat den nach wie vor verbreiteten Einsatz von Kindersoldaten angeprangert. Kinder würden „mit vorgehaltener Waffe zwangsverpflichtet, vergewaltigt und gezwungen, Geschwister, ihre Eltern zu ermorden“, sagte Thomas-Greenfield am Montag bei einer Videokonferenz zu dem Thema. Als Beispiel nannte sie einen Angriff auf ein Dorf in Burkina Faso Anfang Juni, bei dem 160 Menschen getötet wurden.
Mutmaßliche Dschihadisten hatten im Dorf Solhan im Norden des westafrikanischen Landes ein Massaker angerichtet. Viele der Dorfbewohner wurden regelrecht hingerichtet. Anschließend setzten die Angreifer Häuser und den zentralen Markt in Brand. Nach Angaben der Behörden war es der blutigste Angriff seit Beginn der islamistischen Gewalt in Burkina Faso vor sechs Jahren.
Unter den Opfern seien auch viele Kinder gewesen, sagte Thomas-Greenfield. „Und diese bewaffnete Gruppe? Hauptsächlich Zwölf- bis 14-Jährige. Kinder, die Kinder töten.“ Die Regierung Burkina Fasos hatte vergangene Woche bereits von der Beteiligung Jugendlicher an dem Angriff gesprochen, nicht jedoch davon, dass ein Großteil der Angreifer Kinder gewesen sei.
Thomas-Greenfield sagte, diese Enthüllung sei ein einzelnes erschreckendes Beispiel für den nach wie vor weit verbreiteten Einsatz von Kindersoldaten in Konflikten. „Diese Kinder sind oft nicht größer als die Waffen, die sie tragen. Ihnen wird beigebracht, Kriegsverbrechen zu begehen, bevor sie zählen können“, kritisierte die US-Botschafterin.