Die USA werden das von Präsident Joe Biden ausgerufene Ziel einer Corona-Erstimpfung für 70 Prozent aller Erwachsenen bis zum Nationalfeiertag am 4. Juli verpassen. „Wir denken, dass es einige Wochen länger dauern wird“, räumte der Corona-Koordinator des Weißen Hauses, Jeffrey Zients, am Dienstag ein. Bislang haben 65,4 Prozent der Erwachsenen in den USA mindestens eine Impfdosis erhalten. Das sind rund 169 Millionen Erwachsene.
Biden hatte das 70-Prozent-Ziel zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli Anfang Mai ausgerufen. Die USA sollten dann „unsere Unabhängigkeit als Nation und unsere Unabhängigkeit von diesem Virus feiern“, sagte der Präsident damals. Biden wollte so der ins Stocken geratenen Impfkampagne neuen Schwung geben.
Die von Biden nach seinem Amtsantritt am 20. Januar massiv vorangetriebene Impfkampagne hatte zunächst schnelle Fortschritte gemacht. Seit April geht die Zahl der täglichen Impfungen aber zurück. Gab es Mitte April im Wochenschnitt rund 3,4 Millionen Impfungen am Tag – an einigen Tagen sogar mehr als vier Millionen – sind es inzwischen im Schnitt nur noch rund 850.000 Impfungen pro Tag. Besonders in den konservativ dominierten Südstaaten ist die Impfquote niedrig.
In den USA sind seit Beginn der Pandemie mehr als 600.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben, die mit Abstand höchste Zahl weltweit. In den vergangen Monaten ist die Zahl der Neuinfektionen und Todesopfer aber deutlich zurückgegangen. Inzwischen gibt es täglich rund 10.000 neue registrierte Infektionen und rund 270 Tote.