Versicherer: Rechtskosten im Dieselskandal durchbrechen Milliardengrenze

Justitia - Bild: cobalt via Twenty20
Justitia - Bild: cobalt via Twenty20

Knapp sechs Jahre nach Bekanntwerden des Dieselskandals steigen die Prozesskosten nach Angaben der Versicherungsbranche unvermindert an. Bis Ende Mai gaben die Rechtsschutzversicherer für Anwalts-, Gerichts- und Gutachterkosten bereits mehr als eine Milliarde Euro aus, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Mittwoch mitteilte. Der Dieselskandal sei damit „das bislang teuerste Schadenereignis in der Rechtsschutzversicherung überhaupt“, erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Ein Ende der Verfahren ist nach Angaben des Verbandes nicht in Sicht. „Der Gesamtstreitwert aller über die Rechtsschutzversicherer abgewickelten Diesel-Rechtsschutzfälle ist inzwischen auf über neun Milliarden Euro gestiegen“, erläuterte Asmussen.

Bis Ende Mai nahmen laut GDV über 350.000 Kunden im Streit mit Autoherstellern wegen mutmaßlich manipulierter Abgaswerte ihre Rechtsschutzversicherung in Anspruch. Der durchschnittliche Streitwert pro Dieselfall habe sich dabei auf rund 26.000 Euro erhöht. Grund dafür seien höherpreisige Fahrzeuge, zuletzt beispielsweise Wohnmobile.

Insgesamt bearbeiten die Rechtsschutzversicherer nach Angaben des Branchenverbandes jährlich über vier Millionen Fälle und leisten dafür rund drei Milliarden Euro.

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