Walter-Borjans: SPD lag in Sachsen-Anhalt im „Windschatten“ von CDU und AfD

Norbert Walter-Borjans - Bild: Thomas Trutschel/Photothek
Norbert Walter-Borjans - Bild: Thomas Trutschel/Photothek

Die SPD macht die starke Polarisierung zwischen CDU und AfD für ihr schlechtes Abschneiden bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt verantwortlich. „Ich glaube, wir sind schlicht und ergreifend in einen Windschatten gekommen“, sagte der Bundesvorsitzende Norbert Walter-Borjans am Sonntag. In dieser Lage hätten viele Menschen mit Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) „das bekannte Gesicht gewählt“. Die anderen Parteien hätten dagegen „extreme Probleme“ gehabt.

Walter-Borjans räumte ein, dass er mit dem Wahlergebnis der SPD „alles andere als glücklich“ sei. Dieses sei aber auf den genannten landespolitischen Effekt zurückzuführen und daher kein Signal für die Bundesebene.

Ko-Parteichefin Saskia Esken sieht auch einen Negativeffekt für die SPD durch die Corona-Pandemie. Diese habe sozialdemokratische Themen wie etwa die Sicherheit der Renten überlagert.

Landesparteichefin Juliane Kleemann räumte aber auch ein, dass die Sozialdemokraten mit einem Vertrauensverlust zu kämpfen hätten. „Vertrauen verliert man schnell, aber das zurückzugewinnen ist harte Arbeit“, sagte sie.

SPD-Spitzenkandidatin Katja Pähle machte deutlich, dass sie zu Gesprächen mit Haseloff über eine weitere Regierungsbeteiligung der Sozialdemokraten bereit sei, wenn der Ministerpräsident dazu einlade. „Für Gespräche unter Demokraten stehen wir zur Verfügung“, sagte sie am Wahlabend. Auch sie äußerte die Vermutung, dass die Polarisierung zwischen AfD und CDU der SPD geschadet habe.

Die SPD rutschte bei der Wahl auf ein einstelliges Ergebnis ab. Die CDU siegte mit klarem Vorsprung vor der AfD auf dem zweiten Platz.

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