Wehrbeauftragte Högl wünscht sich öffentliche Debatte über Afghanistan-Einsatz

Eva Högl - Bild: Achim Melde/Bundestag
Eva Högl - Bild: Achim Melde/Bundestag

Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (SPD), wünscht sich eine öffentliche Debatte über den 20-jährigen Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan. „Nach dem Abzug müssen wir bilanzieren: Was hat der Einsatz gebracht? Was können wir für künftige Einsätze lernen?“, sagte Högl den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagsausgaben). Um eine solche Debatte zu ermöglichen, werbe sie für die Einrichtung einer Enquete-Kommission des Bundestags.

Die Bundeswehr holt derzeit ihre Soldaten aus dem verbliebenen Feldlager in Masar-i-Scharif nach Deutschland zurück, voraussichtlich Anfang Juli soll der Abzug beendet sein. Högl betonte, die Bundeswehr sei vom Parlament in den Einsatz nach Afghanistan entsandt worden. Daraus resultiere eine besondere Verantwortung. „Gerade als Angehörige einer Parlamentsarmee wollen die Soldatinnen und Soldaten wissen, was dieser Einsatz gebracht hat.“

US-Präsident Joe Biden hat einen vollständigen Truppenabzug aus Afghanistan bis spätestens 11. September angekündigt. Seit Ende April läuft der Rückzug der Nato-Truppen. Der Rückzug weckt Befürchtungen, dass die radikalislamischen Taliban in Afghanistan die Macht zurückerobern könnten. Sie befinden sich derzeit in Teilen des Landes auf dem Vormarsch.

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