Wer ist der UFC-Kämpfer Jessin Ayari?

UFC-Logo - Bild: AfonsoMuzzi1998, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
UFC-Logo - Bild: AfonsoMuzzi1998, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Mixed Martial Arts (MMA) ist ein Vollkontaktsport, der zahlreiche Kampfkünste miteinander verbindet. Hier finden Schlag- und Tritttechniken aus dem Boxen, Karate, Taekwondo und Kickboxen sowie Bodenkampf- und Ringtechniken aus dem Brazilian Jiu-Jitsu, Judo und Ringen ihre Anwendung. Im Bodenkampf darf sogar geschlagen und getreten werden. Untersagt sind 32 vorgegebene Verhaltensweisen, Griffe und Schläge.

Die Sportler treten in einem Oktagon gegeneinander an. Dabei handelt es sich um einen achteckigen Käfig. Dieser wird zur Sicherheit der Kämpfer mit einem hohen Netz umspannt. Die Gegner tragen Mund- und Tiefschutz, sowie an den Fingern geöffnete Handschuhe. Diese ermöglichen die zahllosen Grifftechniken. Gekämpft wird, so wie im Boxen auch, in verschiedenen Gewichtsklassen. Diese reichen vom Federgewicht, bis hin zum Schwergewicht. Die Sportler treten barfuß gegeneinander an. Die Kämpfe gehen über zwei bis fünf Runden, wobei eine davon fünf Minuten dauert. Der Kampf endet nach K.O., Disqualifikation oder wenn einer der beiden Sportler aufgibt.

Der Kampfsport entwickelt sich immer mehr zum Hit

MMA ist in den USA beliebter als Boxen. Mehr als 100 Millionen Zuschauer verfolgen die Kämpfe der Stars im TV. Die Sportart spielt längst auch eine große Rolle im Sportwetten-Business. Dieses hatte in der Vergangenheit maßgeblichen Anteil für den Aufstieg von Boxen und entwickelt nun auch die UFC Wetten zunehmend weiter. UFC steht dabei für den weltgrößten MMA-Veranstalter und Marktführer Ulimate Fighting Championship.

Doch auch außerhalb des Landes gewinnt der Sport zunehmend an Fans. Zuletzt wurden viele Kämpfe außerhalb der USA ausgetragen. In Deutschland hatte die Sportart einige Zeit Imageprobleme. Doch seit 2014 sind die Kämpfe wieder im Fernsehen zu sehen. Mit dem Nürnberger Jessin Ayari verfügt Deutschland über einen erfolgreichen UFC-Kämpfer, der bereits auf der ganzen Welt aufgetreten ist.

Der erste MMA-Gegner landete im Pool

Dass er Talent zum Kämpfen hat, bemerkte er bereits in der Schule. Auf der Abschlussfahrt kam es zu einem Showkampf mit einem Betreuer. Die Begleitperson einer Lehrerin war genauso, wie Ayari sich damals einen typischen Kämpfer vorgestellt hatte. Groß, kräftig und tätowiert. Kein Wunder, handelte es sich dabei doch um einen Kampfsportler, der MMA machte.

Davon wenig beeindruckt, forderte ihn der Schüler zu einem Kampf am Pool heraus. Die ganze Klasse schaute zu. Natürlich handelte es sich damals mehr um eine Rangelei zum Spaß. Der Sportler versuchte Ayari in den Pool zu werfen, doch dieser schaffte es irgendwie den Spieß umzudrehen. Der Gegner landete im Wasser und Ayari hatte überraschend seinen ersten Kampf gewonnen.

Die erste Ausrüstung war geliehen

Nach dem Ende seiner schulischen Ausbildung machte Jessin Ayari zunächst eine Lehre zum Kfz-Mechatroniker. Doch der Sport hatte es ihm weiterhin angetan. Als er die ersten Videos von MMA-Kämpfen sah, wollte er diesen Sportlern sofort nacheifern. Ihn begeisterten von Beginn an die unzähligen Techniken. Diese muss man als Anfänger zuerst lernen.

Mit Hartnäckigkeit zum Erfolg

Gesagt, getan, Ayari beginnt verschiedene Kampfsportarten, wie Boxen, Kickboxen und Ringen zu erlernen. Diese neue Welt begeistert ihn so, dass er beschließt sein Leben dem Sport zu widmen. Er tritt in einen Verein ein und absolviert bereits drei Monate später seinen ersten Kampf im Ring. Da ihm das Geld für die Ausrüstung fehlt, muss er sich diese vorher ausleihen. Zu diesem Zeitpunkt ist MMA lediglich ein Hobby für den Nachwuchskämpfer. Ayari arbeitet nebenbei als Türsteher und schlägt sich mehr schlecht als recht durch. Doch mit verbissenem Ehrgeiz versucht er sich und der Szene zu beweisen, dass er mehr kann.

Mit jedem Sieg kommt er seinem Ziel, von seinem Sport leben zu können, näher. Als er erstmals 1.000 Euro für einen Kampf erhält, ist er diesem wieder ein Stück näher gekommen. Mit der Zeit werden die Bühnen größer und die Siege erregen mehr Aufsehen. Das Jahr 2016 markiert einen Meilenstein in seiner Karriere. Damals schafft Ayari den Einstieg in die Ultimate Fighting Championship. Diese ist schließlich die Champions League des Kampfsports.

Conor McGregor ist der Superstar der Szene

Seither ist viel passiert. Der Deutsche ist in der Weltspitze angekommen. Seine Kämpfe finden vor Menschenmassen statt. In der Halle verfolgen diese bis zu 12.000 Zuschauer, im TV fiebert ein Millionenpublikum mit. Jessin Ayari ist zum Vorbild geworden. Aktuell liegt er auf Platz 136 in der Leichtgewichtsklasse der UFC.

Dort kämpft auch der wohl berühmteste MMA-Star der Welt, Conor McGregor. Der Ire wurde weit über die Szene hinaus bekannt, als er gegen den damals ungeschlagenen regierenden Boxweltmeister Floyd Mayweather antrat. Entgegen aller Prognosen schlug sich der MMA-Star deutlich besser als erwartet. Er verlor zwar den Kampf nach Abbruch durch den Ringrichter, doch die Werbung für seinen Sport war unbezahlbar. Die Summen, die dieser Kampf weltweit umsetzte, waren gigantisch.

Sprungbrett German MMA Championship

Der deutsche Kampfsport war lange Jahre von seinen erfolgreichen Boxern geprägt. Doch das Vorbild Jessin Ayari lockt immer mehr Nachwuchshoffnungen zum MMA. Deutschland hatte zunächst einen großen Aufholbedarf gegenüber anderen europäischen Ländern, doch nun besteht Anlass zur Hoffnung. Der Kampfsport wird immer populärer. Dazu trägt die German MMA Championship viel bei. Die zahlreichen TV-Übertragungen entfachen noch mehr Interesse für MMA. Selbst die UFC betont immer wieder die Expansion nach Deutschland vorantreiben zu wollen. Das sind gute Aussichten für die Fans von MMA. Sie können darauf hoffen, dass zahlreiche Nachwuchskämpfer dem großen Vorbild von Jessin Ayari folgen werden.

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