Unter dem rechtsradikalen Präsidenten Jair Bolsonaro schreitet die Zerstörung des Regenwalds in Brasilien weiter dramatisch voran. Wie aus einer am Freitag veröffentlichten Auswertung von Satellitenbildern der brasilianischen Weltraumbehörde Inpe hervorgeht, wurden bis zum 28. Mai im Amazonasgebiet 1180 Quadratkilometer Wald abgeholzt. Dies sei eine Zunahme um 41 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Zudem war es der dritte monatliche Negativrekord in Folge.
Der neue Mai-Rekord sei „besonders besorgniserregend, weil dieser Monat den Beginn der Trockenzeit markiert, die mit einer Intensivierung der Zerstörung eines großen Teils des Amazonaswaldes einhergeht“, erklärte die Klima-Beobachtungsstelle, ein Netzwerk von Nichtregierungsorganisationen.
Die Umweltschützer werfen dem seit Januar 2019 amtierenden Bolsonaro eine Begünstigung illegaler Rodungen vor. Bolsonaro hatte schon im Wahlkampf angekündigt, das Amazonas-Gebiet stärker wirtschaftlich zu erschließen, und öffnete immer wieder Schutzgebiete für Landwirtschaft und Bergbau.
Der Amazonas-Regenwald ist für den Klimaschutz von zentraler Bedeutung – er gilt als „grüne Lunge“ der Erde. Die Bäume können CO2 aufnehmen und speichern. Wenn sie jedoch abbrennen, absterben oder abgeholzt werden, gelangt das Treibhausgas wieder in die Atmosphäre.