Das Kaufinteresse für Immobilien sinkt, während die Mietpreise weiter steigen

Symbolbild: Haus mit Grundstück
Symbolbild: Haus mit Grundstück

Die Preise für Immobilien sind auch im letzten Quartal vergangenen Jahres gesunken – das zeigt der jüngste Marktreport eines Immobilienpreisvergleichsportals. Diese Entwicklung macht sich in allen Bundesländern bemerkbar. In Niedersachsen sanken die Immobilienpreise zum Beispiel um 3,2 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal. Gleichzeitig sinkt die Nachfrage nach Immobilienkäufen.

So ist die Nachfrage nach Immobilien in Sachsen um knapp 24 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gesunken. „Die Inflation hat ihre Spuren hinterlassen. Als Vermieter beobachte ich schon seit einiger Zeit Probleme. Für viele Menschen ist der Traum einer eigenen Immobilie schlichtweg geplatzt, da die finanziellen Mittel nicht ausreichen“, so Immobilienexperte Matthias Heißner. 

Kaufpreise sinken, Mieten steigen

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet mit künftigen Preiseinbrüchen bei Eigentumswohnungen und Häusern von bis zu zehn Prozent. Gleichzeitig spannt sich die Situation auf dem Mietmarkt weiter an: Im vergangenen Jahr machte sich zum Beispiel eine erhöhte Nachfrage nach Einzimmerwohnungen bemerkbar. „Früher waren Einzimmerwohnungen besonders attraktiv für Menschen mit eher geringem Einkommen. Heute sind es allerdings auch Menschen mit einem durchschnittlichen Einkommen“, äußert Heißner. „Das ist besonders problematisch, da viele Menschen auf gerade diese Wohnungen angewiesen sind und nun noch mehr Konkurrenz herrscht“, ergänzt der Immobilienexperte. 

Mögliche Lösungsansätze

Um die Lage auf dem Mietmarkt zu verbessern, sei es essenziell für neuen, bezahlbaren Wohnraum zu sorgen, so Matthias Heißner. „Zum einen kann mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden, indem mehr Fördergelder bereitgestellt werden“, schlägt der Experte vor. „Außerdem sollten bürokratische Hürden ausgemerzt werden. Wenn die Genehmigungsprozesse für Neubauten leichter wären, würde mehr Wohnraum entstehen. Dadurch könnte sich das Verhältnis von Angebot und Nachfrage entspannen.“

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