Ethikratsvorsitzende Alena Buyx: „Die Studierenden einfach mal feiern“

Alena Buyx - Bild: Andreas Heddergott/TUM
Alena Buyx - Bild: Andreas Heddergott/TUM

Die Jugend hat in der Corona-Krise eine große Solidarität mit der Gesellschaft gezeigt, doch die Gesellschaft hat diese Solidarität bis heute nicht erwidert“: Das sagt Alena Buyx, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, im Interview.

Wahlalter herabsetzen, die psychosoziale Beratung ausbauen und Studierende feiern

Buyx fordert unter anderem, das Wahlalter auf 16 Jahre herabzusetzen, die psychosoziale Beratung von Schulen und Studierendenwerken auszubauen, und mit Blick auf die Leistung der Studierenden in den Pandemie-Semestern sagt sie: „Ich wünsche mir mehr Aktionen, in denen Dank und Respekt zum Ausdruck kommen, ein Sichtbarmachen und Anerkennen des Verlustes, den junge Menschen für uns als Gesellschaft ertragen haben. (…) Manchmal stelle ich mir vor, wir würden alle Studierenden einer Stadt ins Fußballstadion einladen, ein geiles Konzert für sie organisieren und sie einfach mal feiern.“

Psychische Belastung überrascht Expertin nicht

Dass viele Studierende psychisch belastet aus den Pandemie-Semestern gekommen sind, überrascht Buyx nicht: „Je länger die digitale Lehre dauerte, desto mehr hätten wir alle sehen müssen, wie schlecht es den Studierenden damit ging“, analysiert die Medizinethikerin von der TU München.

„Ich habe in meiner gesamten wissenschaftlichen Ausbildung keinen einzigen Satz dazu gehört, wie ich meine Studierenden psychologisch besser unterstützen kann.“, so die Expertin selbstkritisch.

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