Importpreise sinken weiter

Container (über dts Nachrichtenagentur)
Container (über dts Nachrichtenagentur)

Die Importpreise sind im März weiter zurückgegangen. Gegenüber Februar sanken sie um 1,1 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit. Sie sind damit im Vormonatsvergleich seit über einem halben Jahr stetig gesunken.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat gingen sie um 3,8 Prozent zurück. Das ist der erste Preisrückgang gegenüber dem Vorjahresmonat seit Januar 2021 (-1,2 Prozent gegenüber Januar 2020). Im Februar 2023 hatte die Veränderungsrate bei den Einfuhrpreisen gegenüber dem Vorjahr noch bei +2,8 Prozent gelegen, im Januar 2023 bei +6,6 Prozent.

Die Exportpreise sind im März 2023 um 2,3 Prozent im Vorjahresvergleich gestiegen. Gegenüber den Vormonaten hat sich der Anstieg erneut abgeschwächt. Im direkten Vormonatsvergleich ergab sich ein Rückgang von 0,2 Prozent.

Energieeinfuhren waren im März 2023 um 27,3 Prozent billiger als im März 2022, dem ersten Monat nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, und um 5,8 Prozent günstiger als im Februar 2023. Dies hat maßgeblich zum Rückgang des Gesamtindex gegenüber dem Vorjahresmonat und Vormonat beigetragen. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdgas. Die Preise lagen hier im März 2023 um 27,2 Prozent unter denen von März 2022. Gegenüber Februar 2023 sanken sie um 9,0 Prozent.

Erheblich günstiger als im Vorjahresmonat waren ebenfalls die Preise für elektrischen Strom (-59,9 Prozent), Steinkohle (-35,8 Prozent), Erdöl (-25,4 Prozent) sowie für importierte Mineralölerzeugnisse (-24,4 Prozent). Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im März 2023 um 2,5 Prozent höher als im März 2022. Gegenüber Februar 2023 fielen sie um 0,2 Prozent. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 1,2 Prozent unter dem Stand des Vorjahres (-0,8 Prozent gegenüber Februar 2023), so die Behörde.

Die Preise für importierte Vorleistungsgüter lagen im März 2023 um 1,9 Prozent unter denen des Vorjahresmonats. Gegenüber dem Vormonat Februar 2023 sanken sie um 0,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verbilligten sich unter anderem Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-37,7 Prozent), Platin und andere Edelmetalle (-34,4 Prozent), Carbonsäuren und ihre Derivate (-24,7 Prozent) sowie Aluminium und Halbzeug daraus (-10,9 Prozent).

Dagegen verteuerten sich Stärke und Stärkeerzeugnisse (+65,7 Prozent), Holz- und Zellstoff (+19,2 Prozent) sowie Papier und Pappe (+15,5 Prozent). Die Preise für Konsumgüter lagen um 6,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahres (+0,2 Prozent gegenüber Februar 2023). Importierte Verbrauchsgüter waren binnen Jahresfrist 6,7 Prozent teurer (+0,2 Prozent gegenüber Februar 2023), vor allem bedingt durch den Preisanstieg bei Nahrungsmitteln (+14,0 Prozent gegenüber März 2022).

Besonders stark stiegen die Preise im Vergleich zu März 2022 für Obst- und Gemüseerzeugnisse (+17,7 Prozent), Fleisch und Fleischerzeugnisse (+13,9 Prozent) sowie für Milch und Milcherzeugnisse (+9,6 Prozent). Insbesondere Schweinefleisch war deutlich teurer als vor einem Jahr (+35,0 Prozent). Allein gegenüber Februar 2023 stiegen diese Preise um 7,6 Prozent.

Importierte Gebrauchsgüter kosteten im Durchschnitt 6,2 Prozent mehr als im März 2022 (+0,2 Prozent gegenüber Februar 2023). Das Preisniveau importierter Investitionsgüter war im März 2023 um 5,7 Prozent höher als im März 2022 (+0,3 Prozent gegenüber Februar 2023). Teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere Kraftwagen und Kraftwagenteile sowie Maschinen (jeweils +7,1 Prozent).

Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter lagen 2,4 Prozent über denen vom März 2022 (-2,1 Prozent gegenüber Februar 2023). Teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere lebende Schweine (+43,9 Prozent), Eier kosteten 42,7 Prozent mehr. Zu niedrigeren Preisen importiert wurden dagegen Naturkautschuk (-28,4 Prozent), Getreide (-14,5 Prozent) und Rohkaffee (-9,6 Prozent), so das Bundesamt.

Der Index der Exportpreise lag im März 2023 um 2,3 Prozent über dem Stand von März 2022. Im Februar 2023 und im Januar 2023 hatte die Jahresveränderungsrate bei +6,6 Prozent beziehungsweise bei +7,8 Prozent gelegen. Gegenüber dem Vormonat Februar 2023 fielen die Exportpreise um 0,2 Prozent. Den größten Einfluss auf die Entwicklung der Ausfuhrpreise im Vorjahresvergleich hatten im März 2023 die Preissteigerungen bei den Investitionsgütern. Sie wurden zu 6,1 Prozent höheren Preisen als im Vorjahr exportiert (+0,2 Prozent gegenüber Februar 2023). Hier waren insbesondere Maschinen (+8,7 Prozent) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+5,0 Prozent) teurer als im März 2022. Investitionsgüter haben einen Anteil von etwa 46 Prozent an den Gesamtausfuhren.

Ebenfalls hoch war der Einfluss der Preisentwicklung der Vorleistungsgüter (+4,0 Prozent gegenüber März 2022). Vorleistungsgüter haben einen Anteil von etwa einem Drittel an den Gesamtausfuhren. Hier waren insbesondere Glas- und Glaswaren (+17,6 Prozent) elektrische Ausrüstungen (+8,4 Prozent) sowie Papier und Pappe (+6,2 Prozent) teurer als im Vorjahresmonat. Die Preise für Energieexporte waren im März 2023 um 42,5 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Gegenüber Februar 2023 fielen die Energiepreise um 8,2 Prozent. Wie bei den Einfuhrpreisen lag dies auch hier an den gesunkenen Erdgaspreisen. Sie lagen im März 2023 um 54,5 Prozent unter denen des Vorjahres und verbilligten sich auch gegenüber dem Vormonat deutlich um 10,6 Prozent. Ebenfalls gesunken im Vergleich zum Vorjahresmonat sind die Preise für elektrischen Strom (-59,9 Prozent) sowie für Mineralölerzeugnisse (-21,0 Prozent), so die Statistiker.

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Nürnberger Blatt | Quelle: dts Nachrichtenagentur
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