Zum ersten Mal seit über 15 Jahren wollen Hollywoods Drehbuchautoren streiken. Die Arbeitsniederlegungen würden am Dienstag um Mitternacht beginnen, teilte die Autoren-Gewerkschaft „Writers Guild of America“ (WGA) am späten Montagabend (Ortszeit) mit. Zuvor waren die Verhandlungen mit den Arbeitgebern über höhere Honorare und bessere Bedingungen für die Drehbuchschreiber ohne Ergebnis zu Ende gegangen.
Der Streik dürfte die Produktion in Hollywood wohl erheblich stören, betroffen sind Filmstudios wie Warner, Walt Disney, Universal oder Sony sowie Streaminganbieter wie Netflix oder Amazon. Sollte sich der Streik länger hinziehen, dürften die Folgen letztlich auch für die Kunden in den USA und im Rest der Welt spürbar sein. Konkret geht es der Gewerkschaft um Vergütungserhöhungen im Umfang von fast 600 Millionen US-Dollar.
Dazu gehört eine Erhöhung des Mindestlohns und höhere Beteiligung an Streaming-Erlösen, aber auch höhere Beiträge der Studios zu Krankenversicherungen und Altersvorsorge. Die Autoren-Gewerkschaft argumentiert, dass die Durchschnittsgehälter ihrer über 11.000 Mitglieder trotz des Streaming-Booms in den letzten zehn Jahren gesunken ist. Die aktuell noch gültige Vereinbarung lief drei Jahre und endete am 1. Mai.
Bereits 2007/08 und 1988 hatte es mehrere Monate andauernde Ausstände der Gewerkschaftsmitglieder gegeben. Damals wurden zahlreiche Serien entweder in die frühzeitige Winterpause geschickt oder die Staffeln verkürzt. Zudem wurden einige Filmprojekte nicht realisiert.