Studie: Ampel-Vorhaben könnten am Fachkräftemangel scheitern

Fachkraft im Handwerk - Bild: vinnikava via Twenty20
Fachkraft im Handwerk - Bild: vinnikava via Twenty20

Die Ampel-Regierung könnte nach Einschätzung des Prognos-Instituts wesentliche Ziele ihres Koalitionsvertrags verfehlen, weil es an Fachkräften mangelt. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben) berichten. Demnach ist es fraglich, ob sich die Energiewende, die Mobilitätswende, der Wohnungsbau und die Verbesserung der Kinderbetreuung wie geplant realisiert lassen.

„Wir sehen in allen Bereichen deutliche Risiken, dass die Zielerreichung durch personelle Engpässe gefährdet ist“, schreiben die Forscher. Studienleiter Oliver Ehrentraut sagte den Funke-Titeln: „Die Ampel-Regierung sollte ihre Ziele neu bewerten. Es ist zwar richtig, sich ambitionierte Ziele zu setzen. Aber sie müssen auch umsetzbar sein.“ Besonders ernüchternd fiel die Analyse für den Wohnungsbau aus: Die Ampel will pro Jahr 400.000 Wohnungen bauen lassen, verfehlt das Ziel aber schon jetzt deutlich – unter anderem wegen des bereits jetzt bestehenden Mangels an Personal. Im Bauhauptgewerbe arbeiten zurzeit rund 930.000 Menschen.

Die Forscher gehen davon aus, dass das Arbeitskräfteangebot bis zum Ende des Jahrzehnts weiter schrumpfen wird. „Das Ziel, eine deutliche Steigerung des Wohnungsbaus zu erreichen, ist demnach kaum erreichbar.“ Kritisch sieht es ebenfalls bei den erneuerbaren Energien aus, die die Ampel in den kommenden Jahren massiv ausbauen will.

Personal fehlt aber auch in der Kinderbetreuung, bei der Bahn oder im Automobilbau. Die von der Politik propagierte Strategie, Teilzeitbeschäftigte zu längeren Arbeitszeiten zu bewegen und die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu erhöhen, halten die Forscher für mäßig erfolgversprechend: In den betrachteten Industrie- und Bauberufen arbeiteten heute relativ wenige Frauen und Teilzeit-Jobber. Zudem könnten Berufswahl und Arbeitszeitentscheidungen nicht verordnet werden, sie seien unter anderem das Ergebnis langjährig geprägter Rollenbilder.

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Nürnberger Blatt | Quelle: dts Nachrichtenagentur
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