Die Bezüge der rund zwei Millionen Erwerbsminderungsrentner in Deutschland sind in den vergangenen zehn Jahren um knapp 60 Prozent auf durchschnittlich 1.065 Euro pro Monat gestiegen. Das teilte die Deutsche Rentenversicherung (DRV) der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe) mit. „Lag die durchschnittliche Höhe der Bruttorente bei den Erwerbsminderungsrenten 2013 noch bei 678 Euro, so ist sie im Jahr 2022 auf 1.065 Euro gestiegen. Das ist in diesem Zeitraum ein Anstieg um rund 57 Prozent“, so die Rentenversicherung.
Grund für diese positive Entwicklung sei neben den jährlichen Rentenanpassungen die Ausweitung der Zurechnungszeit seit 2014. Diese wurde in den vergangenen Jahren mehrfach verlängert. Dadurch werden Erwerbsgeminderte, die erstmals eine Rente bekommen, nun so gestellt, als hätten sie bis zum Erreichen der Regelaltersgrenze mit ihrem bisherigen durchschnittlichen Einkommen weitergearbeitet.
Außerdem wirkten sich Einkommensminderungen in den letzten vier Jahren vor Eintritt der Erwerbsminderung nicht mehr rentenmindernd aus, so die DRV. „Die Zahlen machen deutlich, dass die bisherigen Reformen gewirkt haben“, sagte Hans-Werner Veen, Vorsitzender des DRV-Vorstands, anlässlich der Vertreterversammlung am 21. Juni in Lübeck-Travemünde. Grund für die Reformen war, dass das Risiko der Altersarmut bei Erwerbsminderungsrentnern deutlich höher ist als bei anderen Rentnern.