Der starke Anstieg der Verbraucherpreise in Deutschland hat im Juni wie erwartet wieder leicht zugelegt. Die Inflationsrate wird voraussichtlich 6,4 Prozent betragen, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. Im Mai hatte die Teuerung noch bei 6,1 Prozent gelegen. Innerhalb eines Monats stiegen die Preise in Deutschland von Mai bis Juni um 0,3 Prozent. Die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, oftmals auch als Kerninflation bezeichnet, beträgt voraussichtlich +5,8 Prozent (Mai 2023: +5,4 Prozent). Im Juni stiegen die Preise für Nahrungsmittel im Vergleich zum Vorjahresmonat mit +13,7 Prozent weiterhin überdurchschnittlich.
Dagegen lag der Anstieg der Energiepreise mit +3,0 Prozent auch im Juni 2023 unterhalb der Vorjahresveränderungsrate des Gesamtindex. Hintergrund ist ein Basiseffekt infolge des hohen Preisniveaus im Juni 2022, nachdem die Energiepreise im Zuge des russischen Überfalls auf die Ukraine ab März 2022 stark gestiegen waren. Auch Maßnahmen des dritten „Entlastungspakets“ der Bundesregierung, die im Verbraucherpreisindex abgebildet werden, trugen zur Abschwächung der Energiepreisentwicklung bei.
Erhöhend auf die Inflationsrate wirkte dagegen die Preisentwicklung im Bereich der Dienstleistungen (+5,3 Prozent zum Vorjahresmonat). Hier gibt es einen Basiseffekt infolge der Einführung des von Juni bis August 2022 geltenden 9-Euro-Tickets.