Der US-Chipkonzern Intel und die Bundesregierung sollen sich einem Bericht zufolge weitgehend auf eine Erhöhung der staatlichen Mittel für die geplante Chipfabrik in Magdeburg geeinigt haben. Das Unternehmen soll voraussichtlich 9,9 Milliarden Euro anstatt der bislang zugesagten 6,8 Milliarden Euro erhalten, wie das „Handelsblatt“ (Freitagausgabe) unter Berufung auf Regierungskreise berichtet. Über das Wochenende sollen die letzten Verhandlungen zwischen Konzernvertretern und Bundesregierung laufen.
Intel-CEO Pat Gelsinger soll dann am Montag im Kanzleramt eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnen, hieß es laut der Zeitung übereinstimmend von Regierungsvertretern. Vor allem Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und seine Beamten hätten demnach zuletzt intensiv daran gearbeitet, die höheren Subventionen zu ermöglichen und Intel zu überzeugen, sich in Sachsen-Anhalt anzusiedeln. Finanzminister Christian Lindner (FDP) hingegen hatte gebremst und in den vergangenen Monaten mehrfach gesagt, dass er höhere Subventionen für Intel ablehne.
Zur Lösung im Zwist soll es nun dadurch gekommen sein, dass die zusätzlichen Mittel für Intel nicht aus dem Bundeshaushalt finanziert werden sollen, hieß es weiter. Stattdessen soll wohl ein Sondervermögen aus dem Verantwortungsbereich von Wirtschaftsminister Habeck genutzt werden. Intel und das Finanzministerium wollten sich nicht äußern, Wirtschaftsministerium und Kanzleramt ließen eine Anfrage zunächst unbeantwortet.
Zu Beginn der Planungen im Frühjahr 2021 war von einem Investitionsvolumen von 17 Milliarden Euro die Rede. Inzwischen aber plant Intel laut Regierungskreisen mit einer Investitionssumme von 27 Milliarden Euro. Die erhöhten Investitionskosten sollen einerseits mit den gestiegenen Baupreisen zusammenhängen.
Vor allem sei die Kostensteigerung aber darauf zurückzuführen, dass Intel eine modernere Technologie als bislang geplant einsetzen wolle, hieß es. Das habe den Konzern veranlasst, eine Erhöhung der Subventionen auf rund zehn Milliarden zu fordern, wie das „Handelsblatt“ (Freitagausgabe) erstmals im Februar 2023 berichtet hatte.