Reisebuchautor Dennis Gastmann hält nichts von perfekt verlaufenden Reisen. „Die Hölle ist gut. Wenn ich unterwegs die Hölle erlebe, habe ich am Ende etwas zu erzählen und zu schreiben“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Freitagausgabe).
Der Autor von „Mit 80.000 Fragen um die Welt“ fragte, was er denn erzählen solle, wenn alles bestens laufe. In Taiwan habe er mehrfach einen Taifun erlebt, berichtete Gastmann. „Es ist der Running Gag meines Reiselebens: Jedes Mal, wenn ich taiwanischen Boden berühre, und sei es nur für einen Zwischenstopp, wird die Insel von einem entsetzlichen Wirbelsturm getroffen.“
Der erste Taifun habe ein Hotel unterspült und es ins Meer gestürzt. „Der zweite hielt mich tagelang im Terminal des internationalen Flughafens gefangen“, sagte Gastmann. Angesichts seiner zahlreichen Reisen räumte er ein: „Meine CO2-Bilanz muss verheerend sein.“
Das sei „natürlich kein ökologisches Glanzstück“, sagte Gastmann. „Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, dass ich alle Bonusmeilen, die ich über die Jahre gesammelt hatte, für den Schutz eines bedrohten Tieres aus dem Regenwald gespendet habe. Der Name fällt mir zwar nicht mehr ein, aber ich hoffe, es geht ihm gut.“