Der Traum vom Eigenheim gehört auch für junge Menschen oft zur Zukunftsplanung. Da es bei solchen Projekten jedoch immer um sehr hohe Kreditsummen und lange Laufzeiten geht, benötigen sie entsprechende Planung. Liegt das Zinsniveau zu hoch, müssen zudem viele Menschen den Traum vorerst begraben.
Wer sich jedoch für eine Baufinanzierung entscheidet, sollte einige Aspekte beachten, um die Kosten im Zaum zu halten. Doch welche sind das und was ist dabei im Einzelfall zu beachten?
Wahl des richtigen Kreditgebers
Bei der Baufinanzierung ist es von großer Bedeutung, den richtigen Kreditgeber auszuwählen. Unterschiedliche Banken und Finanzinstitute bieten verschiedene Zinssätze und Konditionen an, die sich erheblich auf die Gesamtkosten der Finanzierung auswirken können.
Genau deshalb lohnt es sich, mehrere Angebote einzuholen und diese sorgfältig zu vergleichen. Schon kleine Zinsdifferenzen machen am Ende viel Geld aus. Hier ein kleines Beispiel:
Eine Baufinanzierung über 250.000 Euro mit einer anfänglichen Tilgung von zwei Prozent und einer Laufzeit von zehn Jahren bringt bei einem Zinssatz von 3,75 Prozent bis zum Laufzeitende Zinskosten von insgesamt 83.197 Euro mit sich. Die gleiche Finanzierung mit einem Zinssatz von 3,60 Prozent kostet nur noch 79.922 Euro Zinsen innerhalb von zehn Jahren. Eine satte Ersparnis von über 3.000 Euro.
Eine günstige Baufinanzierung macht sich also im eigenen Geldbeutel deutlich bemerkbar. Bei der Anbieterwahl sollten jedoch auch noch weitere Aspekte eine Rolle spielen. Je nach persönlicher Situation können folgende Sonderleistungen interessant sein:
- Kostenfreie Sondertilgungen, wenn künftig Kapital für zusätzliche Tilgungen zur Verfügung steht
- Bereitstellungsfreie Zeit, wenn es um den Bau einer Immobilie geht
- Kostenfreie Ratenanpassung, falls das Leben die eigenen Pläne durcheinanderbringt
Förderprogramme und staatliche Zuschüsse nutzen
Kreditnehmer sollten sich über mögliche Förderprogramme und staatliche Zuschüsse informieren, die bei der Baufinanzierung helfen können. Es existieren verschiedene Programme, die je nach Art der Immobilie und persönlicher Situation nutzbar sind.
Hier einige Beispiele:
- KfW-Wohneigentumsprogramm (allgemeines Förderprogramm mit wenigen Bedingungen)
- Wohngebäude-Kredit (für die energieeffiziente Sanierung oder den Kauf frisch sanierter Häuser)
- Erneuerbare Energien – Standard (zum Beispiel für die Nutzung von PV-Anlagen)
- Wohneigentum für Familien (Förderprogramm speziell für Familien mit recht hohen Hürden)
Eine gründliche Recherche und Beratung können helfen, die verfügbaren Möglichkeiten zu identifizieren und zu nutzen, um die Kosten der Baufinanzierung zu senken.
Optimierung der Tilgung
Die Tilgung ist ein wesentlicher Bestandteil der Baufinanzierung und bietet weitere Möglichkeiten zur Kosteneinsparung. Eine optimierte Tilgung kann dazu beitragen, das Darlehen schneller abzuzahlen und die Gesamtkosten zu senken.
- Anfängliche Tilgung: Bei der Festlegung der Tilgungsrate ist es ratsam, eine höhere anfängliche Tilgung in Betracht zu ziehen. Eine höhere Tilgung führt dazu, dass der Darlehensbetrag schneller reduziert wird, was zu einer insgesamt niedrigeren Zinsbelastung führt. Doch Achtung: Die Rate muss am Ende finanzierbar bleiben, da sonst Zahlungsschwierigkeiten drohen.
- Nutzung von Zinseinsparungen: Wenn die Zinsen im Laufe der Zeit sinken (beispielsweise durch eine günstigere Anschlussfinanzierung), kann dies als Chance genutzt werden, die Tilgung zu erhöhen. Auf diesem Weg steigt die monatliche Belastung nicht an, aber der Baukredit wird schneller abbezahlt. Dies sorgt wiederum für niedrigere Zinskosten.
Tipp: Wer über ein schwankendes Einkommen verfügt, kann die anfängliche Tilgung auch niedriger ansetzen und dafür die Möglichkeit kostenfreier Sondertilgungen im Vertrag festhalten. So lässt sich die Darlehenssumme in guten Jahren schnell durch eine Einmalzahlung von zehn Prozent senken, ohne dass eine Pflicht dazu besteht. Doch Vorsicht: Hohe Sondertilgungsmöglichkeiten bringen oft einen kleinen Zinsaufschlag mit sich. Deshalb lohnen sich entsprechende Leistungen nur, wenn sie auch tatsächlich genutzt werden.
Fazit: Mit den richtigen Spartipps zur günstigen Baufinanzierung
Bei einer Baufinanzierung geht es immer um hohe Kreditsummen und lange Laufzeiten. Aus diesem Grund sorgen schon kleine Zinsunterschiede für große Einsparungen. Wer also bei der Anbieterwahl sorgfältig vorgeht, die passenden Sonderleistungen integriert und die Tilgung optimiert, legt die Basis für eine günstige Immobilienfinanzierung. Darüber hinaus sollten Kreditnehmer auch staatliche Förderprogramme nicht vergessen. Diese können durch verbilligte Kredite und Tilgungszuschüsse mitunter dafür sorgen, dass das gesamte Finanzierungsprojekt noch einmal deutlich günstiger ausfällt.