Chinas Wirtschaft steht nach Ansicht des Ökonomen Edgar Walk eine lange Schwächephase bevor, die an das Schicksal Japans erinnert. „China hat die Wahl zwischen harter Rezession und Stagnation, ich rechne mit Letzterem“, sagte der Chefvolkswirt der Vermögensverwaltung Metzler Asset Management dem „Spiegel“. Die Folgen für die Weltwirtschaft wären negativ, vor allem für Deutschlands Exporteure.
„Im Übrigen“, so Walk weiter, „erinnert mich China zunehmend an Japan: viele Schulden, wenig Wachstum. Das geht in Japan seit 30 Jahren so, und wenn China nicht zügig reformiert, droht dem Land das gleiche Schicksal.“ Chinas Wirtschaft schwächelt seit Längerem, der nach dem Lockdown-Ende erhoffte Konsumboom ist wieder abgeebbt.
Insbesondere der aufgeblähte Immobiliensektor, der lange entscheidend zum steigenden Volksvermögen beitrug, bereitet Sorgen; die Wohnungspreise sinken, die Überkapazitäten sind gigantisch. Aktuell kämpft etwa der hoch verschuldete Immobilienentwickler Country Garden ums Überleben. Er erwarte nicht, dass China die USA als größte Wirtschaft der Welt ablösen werde.
„China wird dieses Rennen gegen Amerika wohl verlieren“, so der Ökonom.
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