Der bau- und wohnungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Daniel Föst, warnt davor, dass die von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) geforderte Asbest-Gebäudepass-Pflicht die Not auf dem Wohnungsmarkt vergrößern würde. „Eine Asbest-Gebäudepass-Pflicht würde zahlreiche Sanierungsprojekte zum Erliegen bringen und womöglich die Wohnraumknappheit weiter verschärfen“, sagte Föst der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe). Er sei der Meinung, dass die geltenden Regelungen ausreichend seien.
Insbesondere die Unternehmen sehe er in der Pflicht, ihre Angestellten und Arbeiter zu Maßnahmen des Gesundheitsschutzes zu schulen. „Selbstverständlich ist uns deren Schutz wichtig“, sagte Föst: Bereits heute würden „Gebäude anlass- bzw. verdachtsbezogen auf Asbest überprüft“. Und weiter: „Das Angebot an Asbest-Experten, die eine solche Untersuchung vornehmen können, ist aber begrenzt.“
Unterstützung bekommt der Vorstoß der IG Bau hingegen von den Grünen: „Den Gebäuderessourcenpass, der noch etwas umfassender ist als ein reines Asbestkataster, will die Ampel in dieser Legislatur einführen“, sagte Christina-Johanne Schröder, Sprecherin für Wohnen und Bauwesen in der Grünen-Fraktion. Dieser gebe Auskunft über die verbauten Bauteile und -stoffe für die folgenden Generationen. „Dazu gehört auch die Information über gesundheitsgefährdende Schadstoffe.“
Asbestbelastung sei ein Problem vieler Gebäude. Die IG Bau hatte am Donnerstag vor „Asbest-Alarm“ in Deutschland gewarnt und eine Charta mit fünf Forderungen präsentiert. Unter anderem spricht sich die Gewerkschaft für einen Asbest-Gebäudepass aus, der Informationen über Asbestvorkommen enthält.
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