Der Flugverkehr in Deutschland hat sich im ersten Halbjahr weiter erholt, ist aber immer noch unter dem Vor-Corona-Niveau geblieben. Die Passagierzahlen an den deutschen Flughäfen stiegen auf insgesamt 87,7 Millionen, was einer Steigerung um 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht, wie der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am Dienstag mitteilte. Gemessen am Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 erreichte der Luftverkehr von, nach und in Deutschland ein Niveau von 74 Prozent.
Ähnlich entwickelte sich der Travel-Retail-Markt, zu dem unter anderem die Duty-Free-Shops an den Flughäfen gehören. Besonders stark entwickelte sich im ersten Halbjahr 2023 die Nachfrage und damit auch das Sitzplatzangebot auf der Langstrecke: Im Verkehr von und nach Nordamerika erreichte es mit einem Wert von 92 Prozent im Vergleich zu 2019 fast wieder das Vor-Corona-Niveau. Der Europa-Verkehr blieb mit 78 Prozent dahinter zurück.
Grund ist hier laut BDL vor allem der Rückzug europäischer Punkt-zu-Punkt-Airlines vom deutschen Markt. Während das Angebot dieser Fluggesellschaften in Europa mit 103 Prozent bereits das Niveau von 2019 übersteigt, beträgt es in Deutschland lediglich 63 Prozent. Das Sitzplatzangebot im innerdeutschen Verkehr erreichte 47 Prozent des Niveaus von 2019. Hier machte sich wohl weiterhin die Verlagerung auf Straße und Schiene sowie die vermehrte Nutzung von digitalen Kommunikationsmöglichkeiten bemerkbar.
Bei der Luftfracht wirkten sich in der ersten Jahreshälfte 2023 die Eintrübung der Weltwirtschaft, die gestiegenen Energiepreise sowie das Ende der Corona-Pandemie auf das Frachtvolumen aus: An deutschen Flughäfen wurden 2,3 Millionen Tonnen Güter verladen, rund zehn Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, der coronabedingt von einer überproportional hohen Nachfrage geprägt war. Trotz der leicht rückläufigen Frachtmengen konnten die deutschen Luftfrachtstandorte ihre Spitzenposition in Europa verteidigen, so der BDL.
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