Merz setzt auf CO2-Abscheidung

Friedrich Merz am 27.08.2023 (über dts Nachrichtenagentur)
Friedrich Merz am 27.08.2023 (über dts Nachrichtenagentur)

In der Debatte um Klimaschutz hat der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz dafür plädiert, Kohlendioxid als Rohstoff zu begreifen. „Über Kohlendioxid wird immer nur als Schadstoff gesprochen. Wir wollen, dass daraus eine Rohstoffdiskussion wird“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).

„CO2 ist erst dann ein Schadstoff, wenn es in gasförmigem Zustand in der Atmosphäre angekommen ist. Also darf es da gar nicht erst hin.“ Die Technologien dafür gebe es, so Merz.

„Das Wiederverwerten von CO2 wird in Deutschland leider nicht gern gesehen, und das Speichern ist weitflächig verboten.“ Andere Länder seien viel weiter. Mit CO2-Vermeidung allein seien die Klimaziele nicht zu erreichen, sagte der Vorsitzende der Unionsfraktion.

„Wir legen jetzt den Hebel um und sprechen nicht mehr über Verbote. Wir wollen Kreislaufwirtschaft ernsthaft denken, auch mit Kohlenstoff.“ Damit habe Deutschland die Chance, zur Lösung des Klimaproblems beizutragen, und die deutsche Wirtschaft könne weltweit Standards setzen mit innovativen Klima-Technologien.

Tatsächlich rät der Zwischenstaatliche Ausschuss für Klimaänderungen (IPCC), auch bekannt als Weltklimarat, dazu, die Umsetzung von CO2-Abscheidung und -Speicherung voranzutreiben und in der Öffentlichkeit für Unterstützung zu werben. Zugleich nennen die Wissenschaftler Hürden: Im Gegensatz zum Öl- und Gassektor seien die Technologien im Energiesektor sowie in der Zement- und Chemieproduktion bislang weniger ausgereift. Im Vergleich zu anderen Maßnahmen wie beispielsweise Effizienzsteigerungen im Transportbereich ist die Technologie sehr teuer, und anders als der ebenfalls günstigere Ausbau von Wind- und Solarenergie ist das CO2-Einsparpotential durch CO2-Abscheidung im Zeitraum bis 2030 zudem relativ gering.

Dabei müsste der CO2-Ausstoß bis 2030 um über 45 Prozent gegenüber 2019 sinken, um das kritische 1,5-Grad-Limit nicht dauerhaft zu überschreiten.

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