Für pflegebedürftige Menschen und Senioren fehlen in Deutschland Millionen Wohnungen. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung zum altersgerechten Wohnen des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hervor, über die der „Spiegel“ berichtet. Es gebe einen Bedarf von etwa drei Millionen barrierefreien oder barrierereduzierten Wohnungen.
Demgegenüber stehe ein Bestand von nur rund einer Million, heißt es unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamts und eine Sonderauswertung des Mikrozensus 2022. Die Versorgungslage unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Hinzu kommt: Der knappe seniorengerechte Platz geht in Zeiten von Wohnungsnot oft auch noch an jene, die nicht darauf angewiesen sind. „Breite Gänge oder eine bodentiefe Dusche schätzen auch junge, gesunde Familien“, sagte Studienautor Philipp Deschermeier.
Im Kampf gegen den Mangel verlangt er bessere Information zu sowie mehr Förderung von altersgerechten Wohnungen. Eingesparte Pflegeheimplätze würden die Sozialkassen entlasten. „Fast alle wollen möglichst lange und selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden wohnen“, sagte Deschermeier.
Umbauten oder gar ein Umzug sollten deshalb angegangen werden, solange man fit sei. „Nur wenige sorgen vor, doch wenn Krankheit oder Unfall erst mal da sind, ist es schwer“, mahnt er. Kurzfristige Handwerkertermine seien rar, und womöglich komme man mit dem Rollstuhl nicht mehr durch den Flur.
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