„Politischen Geisterfahrt“: Bei Linken wird Kritik an Europa-Kandidatin Rackete lauter

Carola Rackete (über Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0)
Carola Rackete (über Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0)

Innerhalb der Linken wächst der Widerstand gegen die geplante Europa-Spitzenkandidatur der Klima- und Flüchtlingsaktivistin Carola Rackete. „Mit der Europa-Kandidatur von Carola Rackete verprellen wir Arbeitnehmer und stoßen all unsere traditionellen Wähler vor den Kopf“, sagte der Linken-Bundestagsabgeordnete Alexander Ulrich dem „Tagesspiegel“ (Freitagsausgabe). „Frau Rackete wird so eher zu einem Wählerschreck und zu einem Geschenk für die AfD.“

Es sei „grundfalsch“, allein um frühere Grünen-Wähler zu werben, sagte Ulrich weiter. Der Personalvorschlag zeige erneut, dass die Linke „trotz jahrelanger Wahlniederlagen nicht verstehen will, warum wir bei vielen Arbeitnehmer, sozial Benachteiligten oder Friedensbewegten kaum noch wählbar sind“. Mit radikaler Klimapolitik und dem Ruf nach offenen Grenzen bei gleichzeitiger Vernachlässigung der sozialen Frage „gewinnen wir nichts, sondern verlieren weiter“: „Wir können nicht alle Menschen aufnehmen, die zu uns kommen wollen.“

Rackete war 2019 international bekannt geworden, als sie als Kapitänin eines Schiffs mit aus Seenot geretteten Flüchtlingen trotz eines Verbots der italienischen Behörden die Insel Lampedusa anlief. Bei ihrer Vorstellung als Spitzenkandidatin im Juli sagte sie, sie wolle sich starkmachen für Verteilungsgerechtigkeit, Menschenrechte, eine gesunde Umwelt und ein „stabiles Erdklima“. Schon zuvor hatte die Nominierung Racketes zur Linken-Spitzenkandidatin bei der Europawahl parteiintern Kritik ausgelöst.

Ex-Parteichef Klaus Ernst etwa sprach von einer „politischen Geisterfahrt“.

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