Immer häufiger verteuern Anbieter Produkte, indem sie in weitgehend gewohnter Verpackung weniger Inhalt verkaufen. „Im ersten Halbjahr 2023 verzeichneten wir einen neuen Rekord an Beschwerden über Shrinkflation“, sagte Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg am Dienstag. Der Begriff setzt sich aus dem englischen Wort „shrink“ für „schrumpfen“ und „Inflation“ zusammen.
Das Kakaopulver eines Anbieters schrumpfte beispielsweise laut Stiftung Warentest von 500 auf 400 Gramm – und wurde damit 25 Prozent teurer. Ein Duschgel hatte weniger Inhalt und wurde gleichzeitig teurer – plus 22 Prozent. Bei Eis am Stiel fand sich teilweise nicht nur ein Stück weniger im Karton, sondern bei jedem war auch noch das Gewicht geschrumpft.
Das bedeutete eine Preissteigerung zwischen 48 Prozent und 63 Prozent. „Die meisten der von uns gezeigten Beispiele übertreffen bei Weitem die Inflationsrate“, sagte Ina Bockholt von der Stiftung Warentest. Die Inflation lag für Lebensmittel im Juli 2023 bei elf Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Laut Verbraucherzentrale Hamburg hat der Trend bereits 2022 begonnen: Vom ersten auf das zweite Halbjahr hatten sich die bestätigten Fälle fast verdoppelt. Fiel das Phänomen früher überwiegend bei klassischen Marken auf, sind inzwischen öfter auch Discounter- und Biomarken betroffen. Illegal ist die Praxis der Hersteller in der Regel zwar nicht, aber „äußerst intransparent“, kritisieren die Verbraucherschützer.
Die Inhaltsänderung werde oft versteckt oder verschleiert, teils werde sie auch kommuniziert – aber so, als wäre es ein Vorteil: „New Size“ heiße es dann oder „Neue Form für feineren Genuss“.
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