Vor dem geplanten Wohngipfel von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 25. September wird in der Bau- und Wohnungswirtschaft der Ruf nach staatlichen Stützungsmaßnahmen lauter. So fordert der Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) die Einführung einer staatlichen „Ersatzneubau-Prämie“, also eine Art Abwrackprämie für Häuser, ähnlich der einstigen Abwrackprämie für Autos als Unterstützung für die Fahrzeughersteller.
In einem Positionspapier des Lobbyverbands, über welches das „Handelsblatt“ berichtet, heißt es: Bundesweit seien 1,76 Millionen der insgesamt 16 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser in einem Zustand, dass es nicht wirtschaftlich wäre, sie zu modernisieren.
Hier wäre es sinnvoller, den bestehenden Bau abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. BDF-Präsident Mathias Schäfer sagte der Zeitung: „Es braucht schnelle und wirksame Impulse der Politik.“ Zuschüsse könnten hier mehr bewegen, als zinsvergünstige Darlehen.
Bislang besteht die staatliche Förderung von Hauskäufern vor allem in günstigen Krediten der KfW-Bank. Der BDF spricht von einer „völlig verfehlten Förderpolitik“ der Bundesregierung. In dem Papier heißt es weiter, „der Kauf stark sanierungsbedürftiger und häufig leerstehender Häuser wird aufgrund hoher Kosten oftmals gemieden“.
Eine staatliche Ersatzneubau-Prämie könne dazu beitragen, Grundstücke zu schaffen, ohne weitere Flächen zu versiegeln. Anstelle des reinen Neubaus würde der Ersatz von Bestandsbauten treten. Folgende Rechnung findet sich in dem BDF-Papier: Abrisskosten würden je nach Gebäude zwischen 15.000 und 45.000 Euro betragen; demnach sei eine staatliche Prämienhöhe „von mindestens 20.000 Euro angemessen“, die sich in ihrer finalen Höhe am Effizienzstandard des Neubaus orientieren müsse.
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