Der Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne hat sich noch nicht entschieden, ob er ein Gegenangebot an die Aktionäre der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) abgibt. „Ich bin in Gesprächen, ich sehe es im Moment aber als weniger wahrscheinlich an“, sagte Kühne der Wochenzeitung „Die Zeit“. „Im Prinzip ist eine Übernahmeschlacht nicht gut – der Kurs der HHLA ist stark gestiegen, und man würde zu viel bezahlen, wenn man jetzt versucht, mit aller Kraft an Aktien zu kommen.“
Stattdessen schickte Kühne ein einseitiges „Konzept für den Hamburger Hafen“ an die „Zeit“: Das solle die Stadt seiner Ansicht nach ernsthaft prüfen, falls der geplante Deal mit der Reederei MSC über einen Einstieg bei der HHLA „noch korrigierbar ist“. In dem Konzept schlägt Kühne vor, nicht eine einzelne große Reederei am Hamburger Hafen zu beteiligen, sondern gleich alle wichtigen. Die großen Reedereien könnten demnach „mehrere Gemeinschaftsunternehmen“ mit den großen Terminalbetreibern in Hamburg gründen.
Nach Kühnes Vorstellung würden MSC und Hapag-Lloyd dabei jeweils gemeinsame Hafenbetriebe mit der HHLA aufsetzen, die Reederei CMA CGM einen mit Eurogate. „Das wäre eine ganz andere Situation“, sagte Kühne, „dann könnte man die Reedereien gleichermaßen an Hamburg binden, und es gäbe keine Verstimmung“. Vergangene Woche hat die Stadt Hamburg angekündigt, dass die Schweizer Reederei MSC mit 49,9 Prozent bei der sich bisher überwiegend in städtischem Besitz befindlichen HHLA einsteigen soll.
Die HHLA betreibt drei der vier Containerterminals im Hamburger Hafen.
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