Die Deutsche Marine bereitet sich auf Evakuierungen von Bundesbürgern aus Israel oder dem Libanon vor. „Unsere Aufgabe ist, den Schutz deutscher Staatsbürger sicherzustellen“, sagte Marine-Inspekteur Jan Christian Kaack dem „Handelsblatt“. Aktuell liege der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ in der Ägäis, der ein Rettungszentrum an Bord habe, vergleichbar mit einem kleinen Kreiskrankenhaus.
„Wir können also Verletzte auf einem sehr hohen Standard versorgen“, sagte der Vizeadmiral. Außerdem sei die Korvette „Oldenburg“ am Unifil-Einsatz vor der libanesischen Küste beteiligt und werde bald von der Fregatte „Baden-Württemberg“ abgelöst. „Wir haben auch Spezialkräfte vor Ort und halten weiteres Personal mit hoher Einsatzbereitschaft in der Hinterhand. Denn wir müssen uns auf alle Eventualitäten vorbereiten“, betonte Kaack. „Wir können auch deutsche Staatsbürger aus dem Libanon abholen, falls das erforderlich sein sollte.“ Zu den jüngsten Sabotageakten an Untersee-Pipelines oder -Kabeln sagte der Inspekteur, die Unterwasserinfrastruktur sei nur schwer zu schützen.
„Wenn uns jemand etwas Böses will, kann er hier leicht angreifen. Nach Estland beispielsweise führen nicht viele Kabel, und wenn davon eines ausfällt, ist das schon gravierend.“ Die Marine arbeite aber an einem Unterwasserlagebild und nutze dafür neben eigenen Sensoren auch Daten von den Verbündeten, von Offshore-Windkraftanlagen, vom Meeresforschungszentrum Geomar oder vom Bundesnachrichtendienst.
„Mit all diesen Daten zusammen wollen wir ein ganzheitliches Lagebild schaffen, nach dem Motto: Wenn der Gegner weiß, dass wir wissen, wo er ist, dann ist es weniger wahrscheinlich, dass er agieren wird“, sagte Kaack.
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