Bundeswehrverband drängt auf schnellere Personalgewinnung

Marine-Soldaten (Archiv) (über dts Nachrichtenagentur)
Marine-Soldaten (Archiv) (über dts Nachrichtenagentur)

Der Deutsche Bundeswehrverband hat erneut darauf gedrungen, schnell mehr Personal für die Bundeswehr zu gewinnen angesichts neuer und vielschichtiger Bedrohungen für das Land. „Die Bundeswehr muss personell spätestens Ende kommenden Jahres den Abwärtstrend stoppen“, sagte Verbandschef André Wüstner der „Rheinischen Post“ (Donnerstagsausgabe). „Gelingt dies nicht, droht die Einsatzbereitschaft auf der Zeitachse auf ein Maß zu sinken, das kaum zu verantworten wäre.“

Es liege an der Regierungskoalition selbst, ob es ihr gelinge, das durch Attraktivitätsmaßnahmen im Bereich soziale Rahmenbedingungen, Unterkünfte und nicht zuletzt moderne Ausrüstung zu verhindern. „Gelingt dies nicht, wird Politik nicht umhinkommen, sich über ein Dienstjahr oder die Wehrpflicht Gedanken zu machen. Vielleicht täte das Verteidigungsministerium gut daran, zumindest ein Konzept dafür zu erarbeiten, denn bekanntlich ist es ab und an gut, vor der Welle zu sein“, sagte Wüstner vor dem Start der diesjährigen Bundeswehrtagung am Donnerstag und Freitag in Berlin.

Für viele sei die Bundeswehr mit ihren über 1.000 Berufen einfach nicht auf dem Radar. „Grundsätzlich gilt: Wenn wir weiterhin frei und in Frieden leben wollen, braucht es Menschen, die unsere Demokratie zur Not auch mit Waffengewalt verteidigen. Denn unsere Werte und unsere Demokratie sind unter Beschuss, im wahrsten Sinne des Wortes“, sagte Wüstner.

Er begrüßte die jüngsten Äußerungen von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), wonach die Bundeswehr wieder kriegstüchtig werden müsse. Es sei gut, dass Pistorius die Dinge mal beim Namen nenne. „Deutschland muss wieder kriegstüchtig werden, um glaubhaft abschrecken und sich im äußersten Fall auch verteidigen zu können. Nebenbei, wer nicht will, dass die Bundeswehr wieder kriegstüchtig werden soll, der möge sogleich auf eine Zukunft in Freiheit, Recht und Frieden verzichten“, sagte Wüstner.

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