Nach Angaben des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) entgehen dem Staat durch Tarifflucht von Arbeitgebern jährlich Einnahmen in Milliardenhöhe. Der Schaden, der durch Tarifflucht und Lohndumping der Arbeitgeber hierzulande entstehe, liege bei insgesamt „rund 130 Milliarden Euro“, heißt es in der am Montag vom DGB veröffentlichten „Tariffluchtbilanz“. Die Angaben beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes.
„Aktuell profitieren nur noch rund die Hälfte aller Beschäftigten hierzulande von tarifvertraglichen Regelungen und ihrem Schutz“, sagte DGB-Chefin Yasmin Fahimi. „Dieser Trend gefährdet unseren Wohlstand, schwächt die Demokratie und kommt uns teuer zu stehen.“ Den Sozialversicherungen in Deutschland entgehen laut Berechnungen des DGB jährlich rund 43 Milliarden Euro an Beiträgen.
Bund, Länder und Kommunen nehmen circa 27 Milliarden Euro weniger Einkommensteuer ein. Die mangelnde Tarifbindung wirke sich darüber hinaus unmittelbar auf die Kaufkraft der arbeitenden Bevölkerung aus, so die Analyse: Mit einer flächendeckenden Tarifbindung hätten die Beschäftigten „insgesamt rund 60 Milliarden Euro mehr pro Jahr im Portemonnaie“, heißt es in der Analyse.
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