Islamkonferenz: Faeser verlangt Distanzierung von Antisemitismus

Nancy Faeser (Archiv) (über dts Nachrichtenagentur)
Nancy Faeser (Archiv) (über dts Nachrichtenagentur)

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) appelliert an islamische Verbände, sich deutlicher gegen Judenhass zu positionieren. „Viele Muslime stehen Seite an Seite mit Nicht-Muslimen auf Mahnwachen für den Schutz jüdischer Einrichtungen“, sagte Faeser in einer Eröffnungsrede zum Auftakt der Islamkonferenz am Dienstag.

Sie engagierten sich gegen Antisemitismus und für ein freies und vielfältiges Miteinander: „Es ist wichtig, dass diese muslimischen Stimmen noch lauter werden“, so Faeser.

„Denn dieser Zusammenhalt ist jetzt wichtig, ja überlebenswichtig für Jüdinnen und Juden und für uns als Demokratie.“ Man müsse den Kampf gegen Antisemitismus gemeinsam führen. „Ich appelliere aber auch gerade an die großen islamischen Verbände, die beanspruchen, die deutschen Muslime zu vertreten, den Kampf gegen Antisemitismus noch sichtbarer voranzutreiben.“

Die deutsche Islamkonferenz habe das Thema „Antisemitismus unter Muslimen“ bereits 2011 aufgegriffen, seither habe man viel bewegt. „Als Bundesregierung wollen wir, dass mehr religiöses Personal für islamische Gemeinden hier in Deutschland ausgebildet wird. Denn wir wollen darauf vertrauen können, dass in den Moscheen und in der Gemeindearbeit der Zusammenhalt gestärkt wird. Wir wollen darauf vertrauen können, dass das Freitagsgebet frei bleibt von Antisemitismus und anderen Hassbotschaften.“ Zudem verwies die Ministerin darauf, dass Antisemitismus nicht mit Muslimfeindlichkeit bekämpft werden könne: „Wir dürfen denen keinen Raum geben, die Muslime zur Ursache allen Übels erklären. Wer jetzt Stimmung gegen Muslime macht, unter dem Vorwand der Bekämpfung von Antisemitismus, der will uns spalten und nicht einen“, so die SPD-Politikerin.

Die Deutsche Islam Konferenz ist ein Dialogforum zwischen dem deutschen Staat und den im Land lebenden Muslimen und findet seit 2006 jährlich im Schloss Charlottenburg in Berlin statt.

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