Die HypoVereinsbank (HVB) verliert ein weiteres Stück ihrer Eigenständigkeit. Die deutsche Großbank mit Sitz in München war 2005 von der italienischen Bank Unicredit gekauft worden; diese will nun die Rechtsform ihrer deutschen Tochter von einer Aktiengesellschaft (AG) zu einer GmbH ändern, wie der Aufsichtsratsvorsitzende der Unicredit, Pier Carlo Padoan, in der „Süddeutschen Zeitung“ (Montagsausgabe) ankündigte. Mit der Umfirmierung wolle man flexibler werden und sich „einiges an Bürokratie ersparen“, sagte Padoan.
„Die künftige Struktur wird es uns erleichtern, die volle Verbundkraft über europäische Grenzen hinweg zu entfalten und zugleich die Freiräume jedes Marktes auf lokaler Ebene zu verstärken.“ Padoan widersprach dem Eindruck eines weiteren Bedeutungsverlustes der deutschen Tochter, die immerhin ein Viertel des Gesamtgeschäfts der Unicredit ausmacht. „Die wirtschaftliche Bedeutung der HVB war in der Gruppe noch nie so hoch wie heute, warum sollten wir also daran rütteln?“ Die Rechtsform einer AG sei auf eine komplexe Aktionärsschaft ausgerichtet und nicht auf ein Unternehmen, was wie die HVB nur einen Aktionär hat.
Das deutsche Geschäft werde „auch in Zukunft aus Deutschland heraus geführt, ohne Wenn und Aber“. Für die Unicredit zähle vor allem die wachsende Flexibilität innerhalb der Organisation. „Für die Mitarbeiter und Kunden ändert sich nichts“, sagte Padoan, der früher italienischer Finanzminister war.
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