Eine vom Meinungsforschungsinstitut Media-Tenor/IfD Allensbach erhobene Umfrage vermittelt ein bedenkliches Bild, das die Deutschen von der Meinungsfreiheit in ihrem Land haben. Wie der „Stern“ berichtet, sagen demnach nur noch 33 Prozent der Befragten, dass sie uneingeschränkt ihre Meinung kundtun. Im sogenannten „Freiheitsindex“ des Instituts aus dem Jahr 2019 waren dies noch 50 Prozent.
75 Prozent geben heute an, sich in der Öffentlichkeit mit ihren Ansichten zurückzuhalten, im Freundeskreis tun dies hingegen nur 37 Prozent. 56 Prozent geben an, dass ihnen Politiker fehlen, „die eine klare Sprache“ sprechen. Schriftstellerin Jagoda Marinic schreibt in ihrer Kolumne, der von vielen empfundene Kulturkampf sei durchaus real.
„Was Widerspruch genannt wird, ist immer häufiger eher ein Kübel voll Abwertungen, gefolgt von der Frage: Warum bietet man so jemandem noch eine Plattform?“, so Marinic. Die breite Palette „an demokratischen Meinungen zu ertragen, zu kommentieren, ohne Menschen in Schubladen zu stecken“ würde seit langem fehlen. „Die grelle Empörung sollte für die Menschenfeinde reserviert sein. Sonst könnte, nach hundert Fehlalarmen, der echte Feueralarm im Getöse untergehen.“
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