Etwa 84,5 Milliarden Euro Umsatz machten Online-Shops laut Statista im Jahr 2022 in Deutschland, über 10 Milliarden Euro mehr als noch vor zwei Jahre. Ein Bereich mit viel Potenzial -auch für Betrüger. Die Methoden werden immer perfider, die Möglichkeiten, einen Fake-Shop zu erkennen, undurchsichtiger.
Aus diesem Grund setzen die Verbraucherzentralen in Deutschland anlässlich des Weltverbrauchertags den Fokus auf Online-Shopping und Fake-Shops. Die wichtigsten Erkennungsmerkmale von Fake-Shops hat die Bewertungsplattform „Trusted Shops“ zusammengefasst.
Zu günstige Preise
Schnäppchen wirken zwar verlockend, können jedoch ein Hinweis auf Fake-Shops sein: Die Produkte sind hier im Vergleich zu anderen Online-Shops sehr günstig oder dauerhaft reduziert. Es empfiehlt sich daher, vor dem Online-Shopping die marktüblichen Preise zu recherchieren und sich nicht von Preisreduktionen blenden zu lassen. Konsumenten sollten nur kaufen, wenn das Angebot realistisch erscheint.
Keine Angaben im Netz
Viele der Fake-Shops sind darauf ausgelegt, nach kürzester Zeit wieder abgeschaltet zu werden. Sie bewerben ihre Webadressen bei Google oder in sozialen Medien, um schnellstmöglich viele Besucher zu erhalten. Bevor Warnungen und schlechte Bewertungen erst irgendwo auftauchen können, ist der Fake-Shop wieder verschwunden und die Betrüger nutzen eine neue Domain.
Eine Recherche zum Shopnamen und vergangenen Bewertungen kann Verbrauchern einiges an Ärger ersparen. Sind keine Informationen zu finden, ist dies womöglich ein weiteres Zeichen für einen Fake-Shop. Auch der „Trusted Shops“-Fake-Shop-Scanner gibt Auskunft über aktuelle Warnungen oder bereits gemeldete Fake-Shops.
Wichtige Informationen fehlen
Fehlerhafte Texte oder unvollständige Seiten sind ein weiteres Merkmal, um Fake-Shops zu enttarnen. Auch Absätze in verschiedenen Sprachen, die wahllos zusammenkopiert erscheinen, sind ein Indiz. Auf betrügerischen Web-Shops fehlen außerdem oft AGB, Impressum oder Datenschutzerklärung.
Verbraucher sollten daher immer prüfen, ob alle gesetzlich vorgeschriebenen Texte vorhanden sind und können im Zweifel außerdem im Handelsregister prüfen, wer hinter dem Shop steckt.
Bewertungen und Siegel sind gefälscht
Auch erfundene oder kopierte Gütesiegel deuten auf einen Fake-Shop hin. Ein „Trusted Shops Gütesiegel“ allein ist noch kein Indiz für einen sicheren Online-Shop. Hinter einem echten Siegel ist immer die jeweilige Zertifikatsseite verlinkt, auf der der Shop in grün als „Gültig“ gekennzeichnet ist. Das Zertifikat ist nur dann vertrauenswürdig, wenn es auf der Bewertungsplattform wirklich zu finden ist. Dies können Konsumenten über die Browser-Zeile kontrollieren und sehen nun ganz genau, ob und seit wann der Shop zertifiziert ist.
Nur Zahlung gegen Vorkasse möglich
Fake-Shops bieten Verbrauchern in der Regel nur Bezahlverfahren an, die Vorkasse beinhalten. Das Problem: Kunden haben so oft nicht die Möglichkeit, die Zahlung zurückzuholen. Es gibt inzwischen auch Betrugsseiten, die die Logos von Bezahldiensten wie PayPal und Co. abbilden. Diese sind dann aber nicht klickbar. Auch Versandoptionen sind nicht frei wählbar. Bei manchen Fake-Shops ist zudem keine Rücksendung möglich. Verbraucher sollten also einen wachsamen Blick auf die angebotenen Bezahl- und Lieferoptionen haben.