​​Autohandel-Insider verrät: Deshalb floppt der Nio ET7

Chinesische Elektrofahrzeuge (über cozmo news)
Chinesische Elektrofahrzeuge (über cozmo news)

Eigentlich hat der Nio ET7 alles, was man sich von einer modernen Premium-Limousine wünscht: viel Power, eine komfortable Ausstattung, durchdachte Funktionen und smarte Features. Dank seines elektrischen Antriebs und der Innenausstattung mit Karuun, einem Nature Tech Material, handelt es sich zudem um ein besonders nachhaltiges Modell.

Trotzdem gelang es dem Autobauer bislang nicht, sich mit seiner Premium-Limousine außerhalb von China durchzusetzen. Dies ist unter anderem auf die starke Präsenz deutscher Automarken zurückzuführen.

Welche weiteren Gründe hinter den bislang zurückhaltenden Absatzzahlen stecken und mit welchen Strategien der Nio ET7 mehr Interesse bei den Autofahrern weckt, beleuchten wir gemeinsam mit dem Autohandel-Insider Sascha Röwekamp.

Deshalb kann sich der Nio ET7 außerhalb von China nicht durchsetzen

Eine Ursache, die die Absatzschwierigkeiten des Nio ET7 erklärt, ist der hohe Preis, der für das E-Fahrzeug aktuell verlangt wird. Aufgrund seiner Ausstattung und seines Leistungsvermögens ist der Wagen zurecht im Premium-Segment verortet – gleichzeitig bietet der Markt aber immer mehr günstige Alternativen, die für die meisten Autofahrer deutlich attraktiver sind.

Hinzu kommt, dass gerade im Premium-Segment ein starker Konkurrenzkampf herrscht. Die Platzhirsche sind hier eindeutig etablierte Marken wie BMW, Mercedes oder Audi. Auch diese haben das Potenzial der Luxusklasse im E-Mobilitätssektor erkannt und bieten eigene Modelle mit ähnlichen Ausstattungsmerkmalen an. Wenn Kunden die Wahl haben, entscheiden sie sich in der Regel für die bekannten deutschen Autohersteller, nicht für einen hierzulande relativ unbekannten chinesischen Außenseiter.

Das liegt auch daran, dass chinesische Autohersteller bis heute mit Imageschäden zu kämpfen haben, die auf frühere Fehlversuche zurückzuführen sind. Produkte aus China werden häufig mit mangelnder Qualität gleichgesetzt – ein Umstand, den Autofahrer in dieser Preisklasse nicht riskieren wollen. Dass die Sorge nicht unbegründet ist, zeigen zahlreiche Berichte über Qualitätsprobleme beim Nio ET7. Zwar handelt es sich dabei vermutlich um Kinderkrankheiten, die mit zunehmender Erfahrung ausbleiben werden, doch trotzdem unterstreicht es das problematische Image, das chinesische Hersteller hier sowieso schon haben.

So kann der chinesische Hersteller seine Premium-Limousine besser verkaufen

Trotz der Startschwierigkeiten ist es für Nio nicht aussichtslos, die Premium-Limousine ET7 noch erfolgreich am Markt zu platzieren. Dafür sind jedoch einige Änderungen notwendig. Zunächst sollten die Hersteller aus China ihre Preispolitik überdenken. Mit Preisnachlässen oder speziellen Finanzierungsangeboten kann so mancher Skeptiker schnell zum Interessenten werden.

Gleichzeitig ist es unabdingbar, die Qualität des Nio ET7 zu verbessern. Um das Vertrauen potenzieller Kunden zu gewinnen und auch zu halten, müssen dauerhaft höchste Qualitätsstandards sichergestellt werden. Welche positiven Effekt daraus resultieren können, haben die japanischen Autobauer gezeigt. Mit kontinuierlich guter Qualität ist es ihnen gelungen, sich im Niedrigpreissektor in den USA durchzusetzen.

Damit nicht nur der ET7, sondern auch zukünftige Modelle von Nio Chancen auf dem amerikanischen und europäischen Automarkt haben, sollte zudem an der Markenbildung gearbeitet werden. Dafür müssen die Vorteile des Herstellers deutlicher herausgearbeitet und durch positive Kundenrezensionen unterstrichen werden. So lässt sich das Vertrauen in die Marke stärken.

Fazit

Das Premium-Segment ist in der Autobranche hart umkämpft – deshalb wird es für den Nio ET7 nicht einfach, sich gegen die starke Konkurrenz durchzusetzen. Aussichtslos ist der Kampf jedoch nicht, denn mit einer angepassten Preisstrategie, gezielten Marketingkampagnen und einer stärkeren Markenbildung ist eine Etablierung am Markt durchaus noch möglich.

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