Ulrike Frank, bekannt unter anderem für ihre Rolle als Katrin Flemming bei der RTL-Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (GZSZ), feiert am 3. September 2024 ein ganz besonderes Jubiläum: 25 Jahre Ehe mit ihrem Mann Marc Schubring.
Im Interview gibt die Schauspielerin persönliche Einblicke in ihr Eheleben, spricht über die Herausforderungen und schönen Momente der letzten Jahre und verrät, wie sie es schafft, die Balance zwischen Karriere und Privatleben zu halten.
Die Schauspielerin teilt außerdem ihre Sicht auf die Liebe nach einem Vierteljahrhundert und erzählt zur Silberhochzeit von den Geheimnissen, mit denen sie die Romantik in ihrer Beziehung lebendig hält.
Wie fühlt es sich an, 25 Jahre verheiratet zu sein?
Es ist noch viel besser, als ich es mir erträumt habe. Die Zeit ist einerseits wie im Flug vergangen, andererseits ist so viel passiert. Geblieben ist ein Liebespaar, ein Team, das gemeinsam durchs Leben gehen und alt werden möchte. Eine absolute Traumbesetzung in guten wie in schlechten Zeiten!
Hättest du damals gedacht, dass ihr so lange zusammenbleibt?
Uns war damals schon klar, dass wir das für immer wollen, dass wir an uns als Paar glauben. Sonst hätten wir nicht geheiratet.
Was war für dich der schönste Moment in den letzten 25 Jahren eurer Ehe?
Schon unsere Hochzeit war einer der schönsten Tage in meinem Leben, wir waren einfach nur glücklich. Da war es überhaupt nicht schlimm, dass auch manches schiefging, wie beispielsweise dass der Flug meiner Schwester von England nach Tempelhof stattdessen nach Tegel umgeleitet wurde. Dabei ging der Koffer mit ihrem Outfit verloren, meine Eltern haben sich auf dem Weg zum Standesamt verfahren und kamen zu spät, aber wir waren die Ruhe selbst. Besondere Highlights waren auch die Uraufführungen von Marcs Musicals wie „Gefährliche Liebschaften“, „Zum Sterben schön“ oder „Emil und die Detektive“, bei dem ich als Frau Tischbein selbst mit auf der Bühne stand. Auch unsere Auszeiten an unserem Lieblingsort in Schottland sind uns mehr als lieb und teuer.
Gab es Zeiten, in denen es schwierig war, und wie seid ihr gemeinsam durch diese Phasen gekommen?
Kreative Menschen empfinden ihre Berufe meist als Berufung, die keinen Feierabend kennt. Insofern prägt die Arbeit oft das Privatleben. Dazu kommt, dass wir uns beide weiterentwickelt haben, was wir als wunderbar empfinden. Sich dabei nicht voneinander zu entfernen, sich teilhaben zu lassen, ist wichtig und hat auch uns manchmal vor Herausforderungen gestellt, die wir aber gerne angenommen und letztendlich in Chancen umgewandelt haben.
Wie schaffst du es, die Balance zwischen deiner intensiven Arbeit und deinem Privatleben zu halten?
Ich bin viel aufmerksamer geworden, überhaupt zu bemerken, wenn mein und unser Privatleben zu kurz kommt. Wir achten auf gemeinsame Quality-Time, Kochen oder Heimkino, Fahrradtouren, bleiben aber geschmeidig und passen unsere Pläne unseren Bedürfnissen an. Und wenn ich mal eine Minute für mich allein brauche, da mein Leben ja schon sehr turbulent ist, hat auch das Platz. Um den Tag gut abzuschließen, führe ich eine Art Tagebuch, manchmal mache ich auch Sudoku, so bekomme ich den Kopf schön frei.
Was bedeutet Liebe für dich nach 25 Jahren Ehe? Hat sich dein Verständnis davon verändert?
Für mich ist Liebe bedingungslos, ohne Erwartungen oder Druck, aus der ich keine Ansprüche ableite. Sie ist ein Geschenk, ein Wunder, für das ich nur dankbar sein kann. Sie schließt alles mit ein und muss mit allem umgehen. So bekomme ich die Gelassenheit, mich nicht zu ernst zu nehmen, die Kraft, mich auf meinen Partner einzulassen, und den Willen, das gewählte Zusammenleben zu meistern.
Habt ihr ein Geheimnis, wie ihr die Romantik in eurer Beziehung aufrechterhaltet?
Wir entdecken uns immer wieder neu, überraschen uns und halten uns bei Geschenken oder Aufmerksamkeiten nicht an Geburtstage oder Hochzeitstage. Das muss dann auch nichts Materielles sein, das kann auch eine originelle, liebevolle Nachricht sein. Vor allem sind wir ganz echt, eigen und unkonventionell, und der Humor darf auch nicht zu kurz kommen.
Gibt es eine besondere Tradition, die ihr an eurem Hochzeitstag oder generell in eurer Beziehung pflegt?
Ich nehme mir immer Urlaub, damit wir diesen Tag richtig feiern können, und meistens fahren wir ein paar Tage nach Schottland. Dann machen wir immer ein besonderes Foto, nur von unseren beiden Schatten, das wir dann zum freiwilligen Mitfreuen in die Welt hinausschicken.
Wenn du an eure ersten Jahre als Paar zurückdenkst, was hat sich seitdem am meisten verändert?
Marcs Berliner Humor hat mich angesteckt, meine schwäbische Gründlichkeit hat ihn überzeugt. Wir inspirieren uns gegenseitig und sind viel besser darin geworden, miteinander zu reden und zu schweigen. Wir kennen die Fallen und merken viel schneller, wenn wir in ungewollte Muster verfallen. Wir haben uns gemeinsam und jeder für sich weiterentwickelt. Ende nicht in Sicht.
Warum hat deine Rolle Katrin bei GZSZ nicht so viel Glück in der Liebe wie du?
Ja, bei Katrin ist der Wurm drin. Sie ist eine sehr komplexe Persönlichkeit, die Gefühle und Nähe nicht so schnell zulassen kann. Außerdem hat sie ihre eigene Interpretation von menschlichem Miteinander, was oftmals zu Konflikten führt. Ihre große Liebe, Till (Bommel) Kuhn, hat sie auf tragische Weise unwiederbringlich verloren, was natürlich auch Spuren hinterlassen hat. Aber sie kann lieben und stürzt sich auch immer wieder in dieses Abenteuer. Allerdings ist sie eben eine sehr starke Frau, da braucht es auch einen Mann, dem das gefällt und der mithalten kann.
Was wünschst du dir für die nächsten 25 Jahre mit deinem Mann?
Marc ist das Beste, was mir passieren konnte. Mit ihm möchte ich alt und klapprig werden und bin total gespannt, was das Leben uns noch zu bieten hat. Wir sind bereit!