Happy Halloween: Drei Influencer geben Spammern Saures, statt Süßes!

Spamanrufe (KI generiert)
Spamanrufe (KI generiert)

Wenn Trickbetrüger und Spammer anrufen, ist das für viele Verbraucher ein Grund zum Gruseln, besonders, wenn die Übeltäter es auf ihre sensiblen Daten abgesehen haben. Und leider haben sie damit auch viel zu oft Erfolg. Umso lustiger ist es, wenn kreative Influencer den Spieß umdrehen und ihr Gegenüber so lange hinhalten oder veräppeln, dass die Nerven bei den Gaunern blank liegen.

Ein bisschen Schadenfreude darf ja auch mal sein, angesichts der vielen Bürger, die tagtäglich von Fake-Calls und Daueranrufen belästigt werden. Thomas Wrobel, Spamschutz-Experte von „Clever Dialer“, hat in den sozialen Netzwerken gestöbert und teilt seine Top 3 Streiche. Aber keine Angst, es wird nicht gruselig.

1. Wenn die CIA sich plötzlich meldet

Telefonspam ist ein globales Problem und frustriert auch die Menschen in den USA. Der Amerikaner Roy L. Baker Jr. geht derzeit auf TikTok viral und zeigt, wie er sich gegen die nervigen Daueranrufe zur Wehr setzt. Er hat nämlich eine Warn-App auf seinem Handy installiert, die vor potenziellen Spam-Calls alarmiert.

Er nimmt diese Anrufe trotzdem an, imitiert mit seiner tiefen Stimme eine Bandansage und sagt Folgendes: „Hallo. Danke, dass Sie bei der CIA anrufen. Sie haben unsere Abteilung für Betrugsdelikte erreicht. Alle unsere Agenten sind gerade dabei, andere Anrufer zu betreuen. Um Ihnen weiterhelfen zu können, bleiben Sie bitte in der Leitung, während wir alle Protokolle eingehender und ausgehender Anrufe von Ihrem Telefon herunterladen und diese mit unserer Datenbank bekannter Spam-Betrugsfälle abgleichen. Ein Agent wird sich gleich mit Ihnen verbinden.” 

Die Reaktion seiner Gesprächspartner ist immer dieselbe: in Panik auflegen. Das Video kommt an und zahlreiche Follower haben nach der Tonspur gefragt, damit sie die Ansage ebenfalls abspielen können. Baker ist ihrer Bitte nur allzu gerne nachgekommen und erhält nach eigenen Angaben tatsächlich immer weniger Spam-Calls auf seinem Telefon.  

2. Ein Trickbetrüger teilt auf einmal seine Daten mit

Etwas charmanter geht dagegen die New Yorker Komikerin „zar.the.star“ auf Instagram vor, als sie mit der beliebten Gewinnspielmasche konfrontiert wird. Ganze 10.000 Dollar werden ihr am Telefon versprochen. Ihre Taktik: Den Anrufer so lange hinhalten, bis er von alleine aufgibt. Die junge Frau spielt vor, dass sie ihr Glück kaum fassen kann und scheint daher viel zu aufgeregt, um dem Anrufer ihre Sozialversicherungsnummer zu nennen. Sie dreht den Spieß stattdessen um, erzählt ihre tragische Lebensgeschichte und verspricht dem Anrufer eine Greencard.

Der Trickbetrüger beißt an und verrät ihr daraufhin sogar seinen echten Namen. Die Komikerin schafft es obendrein, ihren Anrufer davon zu überzeugen, ihr ein Lied vorzusingen. Doch der Herr reagiert empfindlich: Als sie ihn für ein Kompliment zu seinem Gesang unterbricht, antwortet er empört „Darf ich bitte zu Ende singen?”

Wie das Telefonat endet, erfahren ihre Follower leider nicht, weil der Clip nach 90 Sekunden seine maximale Länge erreicht hat. Die Kommentare zu dem Video zeigen allerdings, dass die Zuschauer begeistert von den vertauschten Rollen sind. 

3. Das zweckentfremdete Spielzeug-Keyboard

Natürlich sind auch die Bürger aus Deutschland kreativ – besonders wenn nervige Callcenter die wohlverdiente Ruhe stören und in Dauerschleife anrufen. Der Familienvater „eddysayi“ hat deshalb kurzerhand das elektronische Spielzeug-Keyboard seines Kindes zweckentfremdet. Mit Hintergrundmusik und Tierlauten sorgt er für die richtige Stimmung, simuliert das Hängen in einer Warteschleife und schlägt den nervigen Spammer mit seinen eigenen Mitteln.

Als er seinem Gesprächspartner mitteilt, dass das Telefonat nicht durchgestellt und zu Servicezwecken ungefragt aufgezeichnet wird, beschwert dieser sich und sagt: „Dann geh ich zur Polizei!” Gesagt, getan! Der Influencer täuscht eine Weiterleitung zur Polizei vor, gibt sich direkt als Kommissar Kevin aus und fragt, wie er dem armen Gauner helfen kann. Das überfordert den jungen Mann jedoch so sehr, dass er nach einem „Er hat angefangen!” schnell auflegt. Na, der wird bestimmt nicht mehr nerven. 

Ein bisschen Spaß muss sein, aber Sicherheit geht vor!

Diese drei Beispiele zeigen, wie Trickbetrüger auf kreative Art in ihre Schranken gewiesen werden können. Doch auch wenn die Streiche erst mal lustig wirken: Telefonspam ist ein großes Problem und kann an die nervliche Substanz gehen. Mit Humor zeigen diese Influencer, wie wichtig es ist, bewusst mit den eigenen sensiblen Daten umzugehen.

Verbraucher sollten sich nicht in Gespräche verwickeln lassen und hellhörig werden, sobald persönliche Daten wie Namen, IBAN oder Kreditkartennummern abgefragt werden. Gerade das zweite Beispiel zeigt sehr eindrucksvoll, wie schnell Menschen aus dem Bauch heraus Informationen weitergeben, wenn sie nur lange genug in einem Gespräch negativ beeinflusst werden. Außerdem ist es ratsam, sich regelmäßig über aktuelle Maschen zu informieren.

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sich auch Spam-Apps auf dem Smartphone installieren, die vor potenziellen Spam-Calls warnen. So kommen Betroffene gar nicht erst in die Situation, in ein unangenehmes Telefonat zu geraten. Wer doch einmal einen Missetäter an der Strippe hat, sollte im Zweifelsfall einfach auflegen. Für ein bisschen Schadenfreude gibt es ja zum Glück viele kreative Köpfe, die ihre Erlebnisse gerne mit allen teilen.

Anzeige



Anzeige

Avatar-Foto
Über Redaktion des Nürnberger Blatt 44940 Artikel
Hier schreiben und kuratieren die Redakteure der Redaktion des Nürnberger Blatt