Wenn sich kleine Pickelchen auf der Haut bilden, ist die Versuchung groß, sie einfach auszudrücken. Doch was, wenn es sich gar nicht um gewöhnliche Pickel handelt? Lassen sich viele kleine Pickel gehäuft auf einem Hautareal wie beispielsweise dem Oberarm finden, handelt es sich wahrscheinlich um Reibeisenhaut. Um diese rauen, trockenen Hautstellen loszuwerden, eignen sich jedoch andere Methoden weitaus besser. Welche das sind, erfährst Du hier.
Was ist Reibeisenhaut?
Reibeisenhaut, medizinisch auch Keratosis pilaris genannt, ist eine weit verbreitete, aber meist harmlose Hautveränderung. Sie zeigt sich durch kleine, raue Erhebungen auf der Haut, die optisch oft an Gänsehaut erinnern. Besonders häufig tritt sie an Oberarmen, Oberschenkeln, Wangen oder am Po auf. Die betroffenen Hautstellen fühlen sich trocken und uneben an und können leicht gerötet sein.
Ursache für Reibeisenhaut ist eine Verhornungsstörung der Haarfollikel. Dabei produziert die Haut zu viel Keratin, das sich in den Poren ansammelt und diese verstopft. Dadurch entstehen die typischen kleinen Knötchen, die wie winzige Pickel wirken, aber keine sind.
Oft wird Reibeisenhaut mit Akne oder allergischen Hautreaktionen verwechselt. Im Gegensatz zu Akne enthalten die Erhebungen jedoch kein Eiter und sind nicht entzündet. Auch Juckreiz oder Schmerzen treten nur selten auf. Vielmehr handelt es sich um eine rein kosmetische Hauterscheinung, die zwar störend wirken kann, aber in der Regel harmlos ist.
Was passiert, wenn man Reibeisenhaut ausdrückt?
Viele Menschen kommen schnell auf die Idee, die kleinen Erhebungen bei Reibeisenhaut einfach auszudrücken – schließlich macht man das bei Pickeln ja auch. Doch genau das ist der falsche Weg. Schon bei gewöhnlichen Pickeln kann das Drücken mehr schaden als helfen, da Bakterien in die Haut gelangen und Entzündungen verursachen können. Bei Reibeisenhaut ist das Risiko sogar noch größer, weil es sich dabei gar nicht um verstopfte Talgdrüsen handelt, sondern um eine Verhornungsstörung.
Wer versucht, die Knötchen herauszudrücken, verletzt dabei die obere Hautschicht und reizt das umliegende Gewebe. Das kann zu kleinen Wunden, Rötungen oder Entzündungen führen. Außerdem entstehen leicht dunkle Flecken oder sogar kleine Narben, die das Hautbild dauerhaft unruhig wirken lassen. Das Ergebnis ist dann meist das Gegenteil von dem, was man eigentlich erreichen wollte.
Wie wird man Reibeisenhaut am besten los?
Statt die Haut also zu quetschen oder zu reizen, sollte man lieber auf sanfte Methoden setzen, die die Verhornung lösen und die Haut geschmeidiger machen. Wie das funktioniert, zeigen wir hier mit unseren Hautpflege-Tipps bei Reibeisenhaut.
Spezielle Pflegecremes
Eine der wirksamsten Maßnahmen gegen Reibeisenhaut ist die regelmäßige Pflege mit feuchtigkeitsspendenden und keratolytischen (hornlösenden) Cremes. Produkte mit Inhaltsstoffen wie Urea, Milchsäure oder Fruchtsäuren helfen, die verstopften Haarfollikel zu befreien und abgestorbene Hautzellen sanft zu entfernen. Besonders hilfreich sind Cremes, die zusätzlich rückfettende Wirkstoffe enthalten, um die Hautbarriere zu stärken und Trockenheit vorzubeugen.
Vielversprechende Erfahrungen wurden mit der Biovolen Hefesalbe gemacht, die mit einem natürlichen Hefe-Extrakt und feuchtigkeitsspendenden Komponenten die Haut glätten und das Erscheinungsbild von Reibeisenhaut verbessern kann.
Hausmittel
Neben speziellen Pflegecremes greifen viele Betroffene auch zu bewährten Hausmitteln, um die Haut zu beruhigen und geschmeidiger zu machen. Diese natürlichen Methoden können die Hautpflege sinnvoll ergänzen und unterstützen den Regenerationsprozess.
Hausmittel wie Kokosöl oder Olivenöl spenden intensive Feuchtigkeit und stärken die natürliche Schutzbarriere der Haut. Auch Haferflocken haben sich bewährt. Ein warmes Bad mit Hafermehl kann Juckreiz lindern und die Haut glätten. Wer es besonders sanft mag, kann auf Aloe Vera setzen. Das Gel wirkt kühlend, spendet Feuchtigkeit und hilft, kleine Hautreizungen zu mildern.
Diese Hausmittel können Reibeisenhaut zwar nicht vollständig beseitigen, aber sie tragen dazu bei, die Haut weicher zu machen und das Spannungsgefühl zu reduzieren. In Kombination mit einer geeigneten Pflegecreme lässt sich das Hautbild langfristig verbessern.
Sanftes Peeling
Ein mildes Peeling kann helfen, abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen und die Poren zu befreien. Dabei sollte man jedoch auf zu grobe Peelings verzichten, da sie die empfindliche Haut zusätzlich reizen können. Besser geeignet sind enzymatische Peelings oder feine Peelings mit Milchsäure oder Fruchtsäuren. Diese unterstützen den natürlichen Erneuerungsprozess der Haut, ohne sie zu strapazieren.
Feuchtigkeit von innen und außen
Neben äußerer Pflege spielt auch ausreichende Flüssigkeitszufuhr eine große Rolle. Wer viel Wasser trinkt und auf eine ausgewogene Ernährung mit gesunden Fetten achtet, unterstützt die Hautregeneration von innen heraus. Auch feuchtigkeitsspendende Lotionen nach dem Duschen können helfen, den Feuchtigkeitsverlust zu reduzieren und die Haut glatter erscheinen zu lassen.
Geduld und Kontinuität
Reibeisenhaut verschwindet nicht über Nacht. Entscheidend ist eine konsequente, tägliche Pflegeroutine. Regelmäßiges Eincremen, sanftes Peelen und der Verzicht auf hautreizende Produkte führen langfristig zu sichtbaren Verbesserungen. Wichtig ist, der Haut Zeit zu geben, sich zu regenerieren, statt sie durch ständiges Reiben oder Drücken zusätzlich zu belasten.
Welche Fehler sollte man bei der Behandlung von Reibeisenhaut vermeiden?
Neben dem Versuch, Reibeisenhaut auszudrücken, können sich noch andere Fehler in die alltägliche Behandlung einschleichen, die eine Verbesserung des Hautbilds verhindern. Diese Fehler geschehen meist unbewusst und verlängern unnötig den schlechten Hautzustand der Haut.
- Zu aggressive Peelings verwenden: Starke Peelings oder Bürsten können die Haut reizen, statt sie zu glätten. Die raue Haut benötigt sanfte Methoden, um die Verhornung zu lösen, sonst kann sie noch trockener und rauer werden.
- Pflege vernachlässigen: Ohne regelmäßige Feuchtigkeitspflege fördert trockene Haut und das Problem verschlimmert sich. Sowohl Pflegecremes als auch geeignete Hausmittel sollten kontinuierlich angewendet werden.
- Ungeeignete Produkte nutzen: Produkte mit Alkohol, Duftstoffen oder aggressiven Tensiden sind bei Reibeisenhaut kontraproduktiv. Sie trocknen die Haut aus und verstärken die rauen Stellen.
- Reibeisenhaut rasieren, wachsen oder epilieren: Haarentfernung durch Rasieren, Wachsen oder Epilieren wirkt zusätzlich reizend und kann die Verhornungsstörung der Haut verschlimmern. Meist sind sowieso die Arme oder das Gesicht betroffen, wo sich die meisten Frauen eher selten rasieren. Doch auch die Hautoberfläche an den Beinen kann Symptome von Reibeisenhaut aufweisen. Dort sollte man das Rasieren, dann lieber unterlassen und notfalls auf einen Laser zurückgreifen.
- Zu enge Kleidung tragen: Eng anliegende Kleidung reibt dauerhaft an der Haut und kann die rauen Stellen verschlimmern. Wer von Reibeisenhaut betroffen ist, sollte von solchen Klamotten Abstand halten. Locker sitzende Kleidung sorgt dafür, dass die Haut atmen kann und weniger mechanischen Reize ausgesetzt ist.
Reibeisenhaut behandeln: Wann sollte man zum Hautarzt?
Reibeisenhaut ist in den meisten Fällen harmlos und stellt vor allem ein kosmetisches Problem dar. Trotzdem gibt es Situationen, in denen der Gang zum Hautarzt sinnvoll ist. Wenn die Haut stark gerötet, entzündet oder schmerzhaft wird, kann eine bakterielle Infektion vorliegen, die professionell behandelt werden sollte. Auch wenn Hausmittel, spezielle Pflegecremes oder Salben wie die Hefesalbe über mehrere Wochen hinweg keine Besserung zeigen, lohnt sich eine fachärztliche Untersuchung.
Darüber hinaus ist ein Arztbesuch ratsam, wenn unsicher ist, ob es sich wirklich um Reibeisenhaut handelt oder ob eine andere Hauterkrankung wie Akne, Ekzem oder Psoriasis vorliegt. Ein Hautarzt kann die genaue Diagnose stellen und gezielte Behandlungsmöglichkeiten empfehlen. So lassen sich Komplikationen vermeiden und die Haut kann langfristig gepflegt und geglättet werden.
Fazit
Es ist verständlich, dass gerade Reibeisenhaut im Gesicht besonders auffällt und dazu verleitet, die kleinen Pickel einfach schnell auszudrücken. Jedoch sollte man der Versuchung unbedingt widerstehen, da dies die Haut zusätzlich reizen und Entzündungen fördern kann. Stattdessen helfen sanfte Pflegecremes und bewährte Hausmittel dabei, die Hautverhornung zu lösen und die Haut geschmeidig zu halten. Über Nacht wird sich das Problem damit zwar auch nicht in Luft auflösen, doch man setzt damit die Grundlage für eine langfristig anhaltende gute Hautgesundheit.

