In der Vorweihnachtszeit steigt der Schokoladenkonsum traditionell an: Nikoläuse, Adventskalender, Pralinen und klassische Tafeln gehören für viele Haushalte dazu. Ein Blick auf die Produktionszahlen zeigt jedoch, dass die Herstellung von Schokolade zuletzt leicht zurückgegangen ist. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden 2024 rund 1,07 Millionen Tonnen kakaohaltiger Schokoladenerzeugnisse im Wert von 6,75 Milliarden Euro produziert.
Rein rechnerisch entspricht das etwa 12,8 Kilogramm Schokolade pro Einwohner – rund zweieinhalb Tafeln je Woche.
Produktion rückläufig, langfristiger Trend positiv
Im Vergleich zum Vorjahr sank die Produktionsmenge um 5,8 Prozent. Gegenüber 2019 zeigt sich jedoch ein Plus von 6,2 Prozent. Der Rückgang ist damit eher eine kurzfristige Bewegung im Rahmen eines langfristig stabilen beziehungsweise leicht wachsenden Marktes. Kakaohaltige Produkte zählen weiterhin zu den bedeutendsten Bereichen der deutschen Lebensmittelindustrie.
Warum die Pro-Kopf-Produktion nicht dem Konsum entspricht
Die rechnerische Pro-Kopf-Menge sagt wenig über den tatsächlichen Konsum aus. Deutschland exportiert deutlich mehr Schokolade, als importiert wird. Von den 1,07 Millionen Tonnen produzierter Schokolade gingen 2024 rund 981.400 Tonnen ins Ausland – nur geringfügig weniger als im Vorjahr. Die Importe beliefen sich auf 525.400 Tonnen. Da die Exportmenge weit höher liegt als die Importmenge, steht den Verbrauchern im Inland weniger Schokolade zur Verfügung, als die Produktionszahlen vermuten lassen.
Export und Import: Entwicklungen im Zehnjahresvergleich
Sowohl Export- als auch Importmengen sind in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Seit 2014 nahmen die Exporte um 22,1 Prozent zu, die Importe um 22,3 Prozent. Die Zahlen zeigen eine anhaltend starke internationale Nachfrage nach Schokolade „Made in Germany“, verbunden mit einer zunehmend global vernetzten Wertschöpfungskette.
Herkunftsländer und Absatzmärkte
Belgien ist mit einem Anteil von 24,8 Prozent wichtigster Herkunftsstaat deutscher Schokoladenimporte. Dahinter folgen die Niederlande (16,4 Prozent) und Polen (13,6 Prozent). Auch auf der Exportseite dominiert Europa: Frankreich nahm 12,3 Prozent der deutschen Schokoladenexporte ab, gefolgt von Polen (9,9 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (9,4 Prozent). Die Handelsströme spiegeln die enge Verflechtung innerhalb des europäischen Lebensmittelmarkts wider.



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