Der deutsche Industriekonzern Thyssenkrupp hat das zweite von vier Militärschiffen an die israelische Marine übergeben. Die Frau des israelischen Botschafters in Deutschland Jeremy Issacharoff, Laura Kam Issacharoff, taufte die Korvette in Kiel auf den Namen „INS Oz“, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Die vier von Thyssenkrupp Marine Systems gebauten Schiffe der SA’AR 6-Klasse sollen den Angaben zufolge für die kommenden 30 Jahre „das Rückgrat der israelischen Marine“ bilden.
Die erste der etwa 90 Meter langen und 13 Meter breiten Korvetten, die „INS Magen“, war im November 2020 an Israel übergeben worden. Der Vertrag über die Lieferung der vier Marineschiffe war im Mai 2015 unterzeichnet worden. Die restlichen zwei Schiffe sollen noch in diesem Jahr ausgeliefert werden. Die israelische Marine stattet die Korvetten selbst mit Radar- und Waffensystemen aus.
Der Rüstungsdeal rund um mehrere Militärschiffe und U-Boote von Thyssenkrupp mit einem Wert von insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro war in Israel umstritten. Vergangenes Jahr war wegen der sogenannten „U-Boot-Affäre“ ein Untersuchungsausschuss eingerichtet worden, da im Zusammenhang mit dem Kauf gegen mehrere Vertraute des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu Korruptionsverdacht bestand.