Für die Impfung der Menschen in sozialen Brennpunkten will das Land Nordrhein-Westfalen hunderttausend zusätzliche Impfdosen zur Verfügung stellen. Der Impfstoff müsse dahin gebracht werden, „wo es jetzt am notwendigsten ist“, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf. Bei 70.000 der Dosen soll es sich um das Präparat des Herstellers Johnson & Johnson handeln, das nur einmal verimpft werden muss.
Wenn die Infektionszahlen in stark sozial benachteiligten Stadtteilen hoch blieben, habe das auch negative Auswirkungen auf die gesamte Stadt, begründete Laumann den Schritt. Gemeinsam mit den Kommunen soll in den kommenden Tagen eine „intelligente Idee“ für einen Verteilungsschlüssel gesucht werden. Bei der Verteilung des Impfstoffs könne nicht nur nach der Arbeitslosenquote oder der Sieben-Tage-Inzidenz gegangen werden.
Ab Donnerstag sollen die Menschen in Nordrhein-Westfalen, die in der Impfpriorisierung der dritten Gruppe angehören, einen Impftermin über die Kassenärztlichen Vereinigungen buchen können. Dazu gehören etwa die Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen sowie Mitarbeiter im Lebensmitteleinzelhandel, der Justiz und des Katastrophenschutzes. Zudem sollen bis Ende des Monats alle Geflüchteten in Sammelunterkünften geimpft werden.