EU-Kommission will mehr in Entwicklung von Corona-Medikamenten investieren

Medikament - Bild: Love_Sarah via Twenty20
Medikament - Bild: Love_Sarah via Twenty20

Die EU-Kommission will sich neben der Beschaffung von Impfstoffen gegen das Coronavirus mehr auf die Entwicklung von Medikamenten konzentrieren. Ziel sei es, bis Oktober drei neue Mittel zur Behandlung von Covid-19 zu entwickeln und zu genehmigen, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Donnerstag in Brüssel. Besonderer Fokus solle dabei auf den Langzeitfolgen der Erkrankungen liegen.

„Wissenschaftler sagen uns, dass es wahrscheinlich ist, dass Covid endemisch werden wird“, sagte Kyriakides. Das Virus werde also dauerhaft zirkulieren. Auch wegen des Aufkommens neuer Varianten reiche nur Impfen daher nicht aus. „Wir müssen die Krankheit auch behandeln.“ Bislang gebe es mit dem antiviralen Medikament Remdesivir aber nur ein einziges wirksames Mittel.

Die Kommission will zunächst zehn Projekte für die Entwicklung von Covid-19-Therapeutika auswählen und bis Juni die fünf vielversprechendsten davon identifizieren, um sie gezielt zu unterstützen. Die Zulassungsverfahren bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA sollen dann beschleunigt und Beschaffungsverträge im Namen der Mitgliedstaaten vereinbart werden. Mit 40 Millionen Euro aus dem EU-Haushalt soll die künftige Produktion vorbereitet werden.

Darüber hinaus will Brüssel 90 Millionen Euro in Bevölkerungsstudien und klinische Untersuchungen investieren, „um Zusammenhänge zwischen Risikofaktoren und gesundheitlichen Folgen herzustellen“. Auch Langzeitfolgen der Erkrankung sollen hier verstärkt untersucht werden. Bisherige Studien ergaben, dass etwa jeder Zehnte nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus noch Wochen später unter Symptomen wie Müdigkeit und Kurzatmigkeit, aber auch unter kardiologischen und neurologischen Problemen leidet.

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