Die Einwohner der Slowakei können sich ab Juni mit dem russischen Corona-Impfstoff Sputnik V impfen lassen. Noch in den nächsten Tagen werde er die Genehmigung für die Verwendung des Impfstoffs unterzeichnen, kündigte Gesundheitsminister Vladimir Lengvarsky am Mittwoch an. Der EU-Mitgliedstaat hatte am 1. März eine erste Lieferung von Sputnik V erhalten, bisher wurde aber noch keine einzige Dosis verimpft.
Der hastige Ankauf des russischen Vakzins hatte eine Regierungskrise in der Slowakei ausgelöst, die zum Rücktritt des damaligen Ministerpräsidenten Igor Matovic und seines Gesundheitsministers Marek Krajci führte. Anfang April dann äußerte die slowakische Arzneimittelbehörde Zweifel an der gelieferten Sputnik-V-Charge. Labortests der Impfdosen erbrachten inzwischen aber positive Ergebnisse. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat bisher noch keine Notfallzulassung für den russischen Impfstoff erteilt.
Erst am Dienstag hatte das slowakische Gesundheitsministerium die Erstimpfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin ausgesetzt. Als Grund nannte es den Fall eines Patienten, der nach Erhalt des Impfstoffs an einem Blutgerinnsel gestorben war.
Das 5,4 Millionen Einwohner zählende Land hat seit Beginn der Pandemie über 386.500 Infektionsfälle registriert. Mehr als 12.000 Menschen starben an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung.