Erdogan wirft Israel „Massaker“ an Palästinensern vor

Recep Tayyip Erdogan - Bild: unaoc/CC BY-NC-ND
Recep Tayyip Erdogan - Bild: unaoc/CC BY-NC-ND

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Israel vorgeworfen, ein „Massaker“ an den Palästinensern im Gazastreifen zu verüben. „Die Palästinenser bleiben einem Massaker ausgesetzt, solange die internationale Gemeinschaft Israel nicht mit Sanktionen bestraft“, sagte Erdogan nach Angaben seines Büros am Montag in einem Telefonat mit Papst Franziskus. Er bat den Papst demnach, die Weltgemeinschaft von Sanktionen gegen Israel zu überzeugen.

Die Botschaften des Pontifex seien von „großer Wichtigkeit, um die christliche Welt und die internationale Gemeinschaft zu mobilisieren“, erklärte die türkische Präsidentschaft. Der Papst hatte am Sonntag davor gewarnt, dass der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern „in eine Spirale aus Tod und Zerstörung“ zu münden drohe.

Die Türkei macht sich derzeit auf mehreren Ebenen für Sanktionen gegen Israel stark. Auch Außenminister Mevlut Cavosoglu forderte am Montag in einem Telefonat mit seinem britischen Kollegen Dominic Raab eine „starke Antwort der internationalen Gemeinschaft“ auf Israels Angriffe auf den Gazastreifen.

Trotz internationaler Appelle zur Deeskalation ist kein Ende des neuen blutigen Konflikts zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas in Sicht. Innerhalb einer Woche wurden mehr als 200 Menschen getötet, vor allem Palästinenser.

Das Welternährungsprogramm (WFP) stellte derweil Soforthilfe für mehr als 51.000 notleidende Menschen im nördlichen Gazastreifen bereit und gab Gutscheine für Nahrungsmittel aus. „Für Menschen, die ihr Zuhause verloren haben oder geflohen sind, ist Nahrung im Moment eines der dringendsten Bedürfnisse“, erklärte das WFP am Montag.

Das Welternährungsprogramm unterstützt regelmäßig hunderttausende Palästinenser mit Bargeldtransfers, Lebensmittelgutscheinen oder Rationen an Nahrungsmitteln. Um die regelmäßige Hilfe und das Notprogramm weiter aufrecht erhalten zu können, benötigt die UN-Organisation nach eigenen Angaben 46 Millionen Dollar (56 Millionen Euro).

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