Menschen mit Behinderung haben es am Arbeitsmarkt in Deutschland nach wie vor schwer. Im Jahr 2019 waren knapp 57 Prozent der Menschen mit Behinderung im Alter von 15 bis 64 Jahren berufstätig oder auf Arbeitssuche, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag anlässlich des Diversity-Tags mitteilte. Im Vergleich dazu lag die Erwerbsquote von nichtbehinderten Menschen demnach deutlich höher bei knapp 82 Prozent.
Rund 10,4 Millionen Menschen mit einer Behinderung lebten 2019 laut Statistikamt in privaten Haushalten. Darunter seien knapp 4,9 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter gewesen. In den verschiedenen Wirtschaftsbereichen waren Behinderte demnach unterschiedlich stark repräsentiert: Mit 31 Prozent arbeitete fast jeder Dritte Mensch mit Behinderung im Dienstleistungssektor, besonders im Bereich Erziehung und Unterricht sowie im Gesundheits- und Sozialwesen. Bei Nichtbehinderten seien es 21 Prozent gewesen.
Eher unterrepräsentiert seien Menschen mit Behinderung dafür in den Bereichen Handel, Kfz-Reparatur und Gastgewerbe, wo nur 14 Prozent der Erwerbstätigen mit körperlicher oder geistige Einschränkung haben. Bei Menschen ohne Behinderung lag dieser Anteil bei knapp 18 Prozent.
Ein Grund für die geringe Teilhabe am Arbeitsleben von Behinderten sind laut Statistikamt auch deren niedrige Schulabschlüsse. Demnach hatten in dieser Bevölkerungsgruppe im Jahr 2019 nur rund zwölf Prozent Abitur. Bei nichtbehinderten Menschen seien es mehr als doppelt so viele gewesen. Überhaupt keinen allgemeinen Schulabschluss hatten laut Statistikamt 16 Prozent der Menschen mit Behinderung im Alter von 25 bis 44 Jahren. Bei Nichtbehinderten seien es nur vier Prozent gewesen.