US-Klimabeauftragter Kerry trifft in Berlin deutsche Regierungsvertreter

John Kerry - Bild: U.S. Department of State
John Kerry - Bild: U.S. Department of State

Der US-Klimabeauftragte John Kerry hat in Berlin mit deutschen Regierungsvertretern über die internationale Klimapolitik und damit verbundene Finanz- und Sicherheitsfragen gesprochen. „Die USA sind zurück als Partner im Kampf gegen die Erderwärmung“, erklärte das Auswärtige Amt am Dienstag nach einem Treffen Kerrys mit Außenminister Heiko Maas (SPD) im Auswärtigen Amt.

Die USA und Deutschland wollten sich nun gemeinsam für die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens und deren Einhaltung einsetzen, hieß es weiter in einer Mitteilung des Auswärtigen Amts. Genannt wurde ausdrücklich das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad, höchstens aber auf zwei Grad zu begrenzen. Davon sollten nun auch weitere Partner überzeugt werden.

US-Präsident Joe Biden hat den Kampf gegen die Erderwärmung zu einem seiner Hauptanliegen gemacht. Sein Vorgänger Donald Trump hatte dagegen die USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 geführt und die Vereinigten Staaten damit bei der Klimapolitik international zum Außenseiter gemacht. Biden kehrte nach seinem Amtsantritt im Januar umgehend wieder zu der Vereinbarung zurück.

Kerry traf in Berlin auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sowie bereits am Montag Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD). Altmaier warb anlässlich der Begegnung „für eine neue transatlantische Klima- und Energieallianz zwischen der EU und den USA“. Weiter betonte der Wirtschaftsminister: „Gemeinsam können wir Lösungen entwickeln, die sowohl dem Klimaschutz dienen als auch Arbeitsplätze und Wohlstand sichern.“

„Die neuen ambitionierten Klimaziele in den USA und der EU werden zu einer stärkeren globalen Dynamik beim Klimaschutz führen“, erklärte auch Schulze am Dienstag zu ihrem Gespräch mit Kerry vom Montag. Der US-Klimabeauftragte war am Montag auch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zusammengetroffen. Außerdem traf er unter anderem Vizekanzler Olaf Scholz (SPD).

Die Chefin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kerstin Andreae, schrieb nach einer Veranstaltung mit Kerry in der US-Botschaft: „Es ist Zeit für eine neue Ära der Klima-Diplomatie und der internationalen Kooperation.“

Die Gespräche dienten auch der Vorbereitung der UN-Klimakonferenz in Glasgow im November. Spätestens dort sollen alle Staaten ehrgeizigere Klimaziele vorlegen. Viele haben dies bereits getan oder angekündigt, darunter auch die USA. Die EU will die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 Prozent verringern, statt wie zuvor geplant um 40 Prozent. Für Deutschland verschärfte die Bundesregierung das Minderungsziel von minus 55 Prozent auf minus 65 Prozent im Vergleich zum Stand von 1990. Dies soll im neuen Klimaschutzgesetz verankert werden.

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