Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) hat im vergangenen Jahr 901 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Insgesamt 24.747 Mal rückten die Rettungsschwimmer 2020 zu Notfällen in Küsten- und Binnengewässern aus, wie aus der am Mittwoch vorgestellten Jahresbilanz hervorgeht. Beeinflusst wurde die Arbeit vor allem durch die Corona-Pandemie.
„In 2020 waren die innerdeutschen Küstenabschnitte und Binnengewässer coronabedingt deutlich stärker besucht als in den Vorjahren“, erklärte DLRG-Präsident Achim Haag. Gerade der Monat August habe die Rettungseinsätze in die Höhe schnellen lassen. Häufigste Rettungsursachen seien weiterhin Leichtsinn, Selbstüberschätzung oder Unkenntnis über die Gewässer.
Die etwa zwei Millionen geleisteten Wachstunden gingen aufgrund der Pandemie im Vergleich zum Vorjahr um rund ein Drittel zurück. Grund dafür war, dass viele DLRG-Gliederungen erst deutlich später in die Saison gestartet seien als üblich.
Rückläufig seien wegen der Pandemie auch die Schwimmprüfungen gewesen. 23.458 Prüfungen wurden deutschlandweit abgenommen – ein Rückgang von knapp 75 Prozent im Vergleich zu 2019. Damals wurden noch fast 93.000 Menschen zu sicheren Schwimmern ausgebildet.
Dieser Rückgang bereite dem DLRG Sorgen. „Hier sprechen wir mittlerweile von mindestens einem, wenn nicht sogar schon zwei verlorenen Jahrgängen in der Schwimmausbildung“, erklärte Haag. Die DLRG hat als ehrenamtliche Wasserrettungsorganisation nach eigenen Angaben mehr als 1,7 Millionen Mitglieder und Förderer.