Nur drei von hundert Arbeitslosen sind zuletzt einem Bericht zufolge mit einer Weiterbildung gefördert worden. Wie die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland in ihren Dienstagsausgaben berichteten, nahm diese Zahl zudem in den vergangenen zehn Jahren deutlich ab: Während es 2010 bundesweit im Jahresdurchschnitt rund 141.000 Teilnehmende an Weiterbildungen gab, waren es 2020 nur noch rund 104.000. Die Zeitungen beriefen sich auf eine Antwort des Arbeitsministeriums auf Anfrage der Linken.
Besonders stark war demnach der Rückgang im Hartz-IV-Bereich, wo sich die Zahl der Weiterbildungen von rund 80.000 im Jahr 2010 auf rund 39.000 im vergangenen Jahr praktisch halbierte. Insgesamt lag der Anteil der Arbeitslosen, die mit einer Weiterbildung gefördert werden, zuletzt bei nur 3,2 Prozent, unter den Empfängerinnen und Empfängern von Hartz IV waren es nur zwei Prozent.
Die Linken-Politikerin Sabine Zimmermann kritisierte, dass der Großteil der erwerbslosen Menschen einfach „ihrem Schicksal überlassen“ würden. Die Corona-Pandemie habe die Jobchancen für erwerbslose Menschen noch einmal deutlich verschlechtert. „Die Bundesregierung muss deutlich mehr Geld für die Unterstützung von Erwerbslosen zur Verfügung stellen“, forderte Zimmermann. Zudem sei ein „echter Rechtsanspruch auf regelmäßige Weiterbildung“ nötig.