Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen zwei Führungskräfte der gesetzlichen Krankenkasse Barmer und eine frühere Führungskraft der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin erhoben. Es gehe um den Vorwurf der Bestechlichkeit, um mögliche Bestechung und um den Vorwurf der Untreue oder Beihilfe, sagte ein Sprecher der Behörde am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Die Beschuldigten sollen Diagnosen in Abrechnungen nachträglich ohne Wissen der Ärzte geändert haben.
Versicherte sollen so kränker getrickst worden sein, als sie laut ärztlicher Diagnose tatsächlich waren. Für kränkere Versicherte bekommen die Kassen mehr Geld aus dem gemeinsamen Topf. Die Kassenärztliche Vereinigung soll für ihre Beihilfe 250.000 Euro bekommen haben, die Barmer soll mindestens 85 Millionen Euro erlangt haben. Das Landgericht Berlin muss nun über die Eröffnung eines Strafverfahrens entscheiden. Zuerst hatte der Ärztenachrichtendienst über den Fall berichtet.