Die Ständige Impfkommission (Stiko) wird einem Bericht zufolge definitiv keine generelle Corona-Impfempfehlung für alle Kinder aussprechen. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Dienstag unter Berufung auf die ihr vorliegende interne Beschlussvorlage des unabhängigen Expertengremiums berichtete, hält die Stiko lediglich eine Impfung für Kinder und Jugendliche mit bestimmten schweren Vorerkrankungen für medizinisch angebracht.
Empfehlen wird die Stiko demnach außerdem Impfungen für Kinder und Jugendliche im unmittelbaren Umfeld von Erwachsenen, die zu Corona-Risikogruppen gehören, selbst allerdings nicht geimpft werden können. Die Entscheidung der Berater wird am Donnerstag veröffentlicht. Bereits seit Tagen ist aber klar, dass sich das Gremium gegen eine allgemeine Kinderimpfung aussprechen wird.
Bereits am Freitag hatte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens im ZDF-„Morgenmagazin“ betont, dass die wissenschaftlichen Daten und Erkenntnisse für eine solche generelle Impfempfehlung „bei weitem nicht“ ausreichten. Er bezog sich dabei ausdrücklich etwa auch auf Modellberechnungen zum weiteren Verlauf der Corona-Pandemie.
Eine Entscheidung der Stiko wurde erforderlich, nachdem der Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer in der EU auch für Kinder und Jugendliche im Alter ab zwölf Jahren zugelassen worden war. Eine Impfung ist prinzipiell auch ohne Empfehlung möglich. Die Bundesregierung entschied bereits, dass sich Zwölf- bis 15-Jährige wie alle anderen im Rahmen des üblichen Verfahrens immunisieren lassen können. Die individuelle Entscheidung liegt damit aber in den Händen der Betroffenen, ihrer Eltern und Ärzte.